24.05.2014 Aufrufe

Muslim-Tests

Muslim-Tests

Muslim-Tests

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

philosophische Fragen, die auf diesen Feldern diskutiert und soweit nötig und möglich<br />

geklärt werden müssen. Hier geht es um Recht und Politik und damit letztlich um Macht.<br />

Dürfen, können, sollen wir zulassen, dass sich Deutschland langsam, aber keineswegs<br />

unmerklich, zu einer islamischen Gesellschaft, zu einem islamischen Staat wandelt? 7<br />

Ich sehe nicht wenige bei diesem Satz nachsichtig lächeln. Spinner, mögen sie denken,<br />

Phantast, vielleicht auch – weniger zartfühlend – Idiot. „Der Islam ist Bestandteil unserer<br />

Kultur“ – jedenfalls für den Grünen-Politiker Fritz Kuhn 8 . Dann wäre auch die Scharia,<br />

das islamische Recht (Sie wissen schon: Handabhacken für Diebstahl, Steinigung für<br />

Ehebruch, jedenfalls der Frau, Auspeitschen, Köpfen von Homosexuellen [oder Christen]<br />

9 und anderes mehr), Teil unserer Kultur 10 und die Debatte um die (deutsche oder<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Wenn die Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi allerdings meint (Mein Iran, S. 277) „Nicht die Religion ist<br />

die Fessel der Frauen, sondern das selektive Diktat derer, die sie von der Welt abgeschlossen sehen<br />

wollen“, so verkennt sie dabei leider, dass „Religion“, sobald sie die individuelle Sphäre, die „Seele“,<br />

des Einzelnen verlässt und Bindemittel irgendeines Kollektivs wird (und das ist ja der Regelfall, „die<br />

Gemeinschaft der Gläubigen“), immer auch mit Macht zu tun hat und – jedenfalls tendenziell – zur<br />

Ausübung dieser Macht instrumentalisiert wird und damit auch missbraucht werden kann und auf die<br />

Dauer auch missbraucht wird. Wer würde zum Beispiel nach der Lektüre des Neuen Testaments je<br />

auf eine Institution wie die römisch-katholische Kirche kommen, auf „die ganze gigantische Verdummung,<br />

die das Christentum fordert und fördert“ (das gab’s also schon vor Hartz IV) (Uta Ranke-<br />

Heinemann). Diese Verdummung war es wohl auch, die den Religions- und Kirchenkritiker Karlheinz<br />

Deschner zu einer auf zwölf Bände angelegten „Kriminalgeschichte des Christentums“ angeregt hat,<br />

von der bisher acht Bände erschienen sind, nach deren Lektüre man kaum umhin kann, die christliche<br />

(römisch-katholische) Kirche ... ach nein, ersparen Sie mir das. Und Egon Friedell schreibt in seiner<br />

Kulturgeschichte der Neuzeit (S. 259) über die Eroberungen der spanischen Conquistadores unter<br />

Francisco Pizarro „Dies vollbrachten Christen im Jahre 1533, genau anderthalb Jahrhunderte<br />

nach der Kreuzigung ihres Heilands.“<br />

Vgl. z.B. Günther Lachmann, Tödliche Toleranz, S. 155 ff.: Kapitel sechs: Die Vision von einem islamischen<br />

Europa, S. 155. Albrecht Hauser, „Da’wa“ hier und heute: Der Ruf zur Annahme des Islam<br />

durch Werbung und Öffentlichkeitsarbeit: „Der Islam ist eine Religion, der es um die absolute Herrschaft<br />

Allahs über die ganze Welt geht, denn ‚Allah ist der Osten und der Westen, und leitet wen er<br />

will auf den geraden Weg’ (Sure 2, 142)“; vgl. auch Hans-Peter Raddatz, Von Allah zum Terror, S.<br />

211, der den <strong>Muslim</strong>bruder Sabuni zitiert: „Wenn jemand sich der Propaganda des Islam in den Weg<br />

stellt und versucht, den Islam an seinem Vormarsch zu hindern, wird es notwendig, ihn zu zertrümmern<br />

und die Erde von seinem Schmutz zu reinigen, damit die Rechtleitung Allahs die Menschen erreicht<br />

und damit jeder Mensch in aller Sicherheit seine religiöse Freiheit genießt.“ Dagegen glaubt<br />

Siegfried Raeder (Der Islam und das Christentum, S. 287) nicht, „daß Deutschland in absehbarer Zeit<br />

ein Glied der islamischen Völkergemeinschaft wird. Der Islam könnte aber in unserem Land, auch in<br />

Folge der demographischen Entwicklung, allmählich so sehr erstarken, daß es immer schwerer werden<br />

dürfte, gegenüber der muslimischen Bevölkerung und islamischen Einrichtungen das deutsche<br />

Recht kompromisslos durchzusetzen.“(!)<br />

Laut dpa vom 30. November 2004. Im Gegensatz zu Kuhn hat Arnulf Baring seine Position weiterentwickelt:<br />

Während er sich nach der dpa-Meldung offenbar noch in der Nähe von Kuhn bewegte und<br />

gemeinsam mit diesem forderte, wir müssten endlich von dem Begriff der so genannten Leitkultur<br />

wegkommen, ist er laut Bild vom 5. April 2006 dezidiert der Meinung „Multi-Kulti ist gescheitert“ und:<br />

„Wir müssen energisch darauf hinarbeiten, daß Emigranten zu Deutschen werden, also nicht nur unsere<br />

Sprache beherrschen, sondern sich auch unsere Kultur (sic!), Geschichte und allgemeine Umgangsformen<br />

zu eigen machen.“<br />

Vgl. den Bericht in der Züricher Weltwoche 34/04 von Eugen Sorg, Verstummendes Entsetzen.<br />

- 23 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!