24.05.2014 Aufrufe

Muslim-Tests

Muslim-Tests

Muslim-Tests

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

anschließenden schriftlichen Fragen mit dem kanadischen Journalisten Dr. John Turley-<br />

Ewert von der Zeitung National Post. Beide stützten sich natürlich auf die Berichterstattung<br />

in der deutschen Presse, so dass es zunächst erforderlich war, einige Annahmen<br />

richtig zu stellen: Why are muslin immigrants the only ones asked these questions (Warum<br />

werden nur muslimischen Immigranten diese Fragen gestellt)? If a person thinks<br />

homosexuality is a sin, will they be denied German citizenship (Wenn eine Person der<br />

Ansicht ist, dass Homosexualität eine Sünde ist, wird ihm/ihr dann die deutsche Staatsbürgerschaft<br />

verweigert)?<br />

„Die Einführung eines Gesprächsleitfadens hat in der arabischen Presse ein bereites<br />

Echo gefunden“, berichtete das LfV. So hieß es z.B. in der Zeitung al-Watan vom 3.<br />

Januar 2006: „Das Abstoßendste, was ich beim Aufgehen der ersten Sonnenstrahlen<br />

des neuen Jahres 2006 gelesen habe, ist die Tendenz des deutschen Bundeslandes<br />

‚Württemberg’, speziell den <strong>Muslim</strong>en, welche die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen<br />

möchten, einen Test aufzuerlegen. Dieser trägt die Bezeichnung ‚Loyalitätstest’.“ In<br />

der Tageszeitung „Asharq alawsat“ las sich das so: „Eine Ohrfeige für das neue Jahr.<br />

<strong>Muslim</strong>e in Europa vor einem Loyalitätstest“. Auch in den übrigen arabischen Medien ist<br />

das Echo auf den Gesprächsleitfaden durchweg negativ, wobei das Anliegen des Leitfadens<br />

– lt. LfV – „auf einen Konflikt von Christentum und Islam reduziert wird“. Dabei<br />

ging man bis auf das zwölfte Kirchenkonzil 1215 in Rom und auf die Kreuzzüge zurück.<br />

6. Bundestag<br />

Auf Bundesebene löste unser Gesprächsleitfaden einen Antrag der Abgeordneten Renate<br />

Künast u.a. und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus (DS 16/356), der als<br />

TOP 7 am 19. Januar 2006 im Deutschen Bundestag behandelt wurde. Unter den Rednern<br />

war auch Innenminister Heribert Rech. Der Antrag lautete wie folgt:<br />

„So genannter <strong>Muslim</strong>test in Baden-Württemberg – Verfassungsrechtlich problematische<br />

Gesinnungstests beenden<br />

Der Bundestag wolle beschließen:<br />

Der Deutsche Bundestag stellt fest:<br />

Die baden-württembergischen Einbürgerungsbehörden führen seit Jahresbeginn auf der<br />

Grundlage eines Gesprächsleitfadens eine umfassende und sogar in die Privatsphäre<br />

reichende Gesinnungsprüfung von Einbürgerungsbewerbern durch. Diese Praxis ent-<br />

- 84 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!