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Muslim-Tests

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Islamismus. 59 Es wird viel von der Notwendigkeit eines christlich-/westlich-/europäischislamischen<br />

Dialogs 60 geredet. Mir ist dabei nie klar geworden, was eigentlich Gegenstand<br />

dieses Gesprächs sein soll. 61 Raddatz spricht sarkastisch von der „grassierende(n)<br />

Faktenresistenz des deutsch-islamischen Dialogbetriebs“. 62 Ayaan Hirsi Ali<br />

macht darauf aufmerksam, dass bis zum Überdruss darauf hingewiesen werde, dass es<br />

„den“ Islam nicht gibt (der Islamwissenschaftler Dr. Herbert Landolin Müller hat mir das<br />

in vielen Gesprächen auseinander gesetzt). „Es gibt ebenso viele Arten des Islam, wie<br />

es <strong>Muslim</strong>e gibt.“ „Aber was all diese <strong>Muslim</strong>en gemeinsam haben, ist die Überzeugung,<br />

daß man die Grundprinzipien des Islam nicht kritisieren, korrigieren oder ihnen in<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

„der Islam ist eine Religion, der Islamismus aber ist eine politische Ideologie“, Bassam Tibi, Der Islam<br />

und Deutschland, S. 54; Tilman Nagel, Islam oder Islamismus, kommt zum Ergebnis: „Die auf den<br />

ersten Blick bestehende Unterscheidung zwischen <strong>Muslim</strong>en und Islamisten geht in Wahrheit ins<br />

Leere“, S. 30, und: „Islam und Islamismus sind so lange nicht voneinander zu trennen, wie Koran und<br />

Sunna als absolut und für alle Zeiten wahr ausgegeben werden ...“ S. 33; noch deutlicher wird Ibn<br />

Warraq: „Islam is a totalitarian ideology that aims to control the religious, social and political life of<br />

mankind in all its aspects; ... And I mean Islam, I do not accept some spurious distinction between<br />

Islam and ‘Islamic fundamentalism’ or ‘Islamic terrorism’ “- “Der Islam ist eine totalitäre Ideologie, die<br />

darauf abzielt, das religiöse, soziale und politische Leben des Menschen in all seinen Aspekten zu<br />

kontrollieren; … Und ich meine den Islam. Ich akzeptiere nicht irgendeine unechte Unterscheidung<br />

zwischen Islam und ‚islamischem Fundamentalismus’ oder ‚islamischem Terrorismus’. ” (Übersetzung<br />

von mir) in: Robert Spencer, The myth of Islamic tolerance, S. 13. Daniel Pipes, In the Path of God,<br />

S. 89 – 93, unterscheidet – in Anlehnung an Marshall G. S. Hodgson (The Venture of Islam, 1974) –<br />

zwischen “Islamic” (pertaining [betreffend] to the religion of Islam) and “Islamicate” (pertaining to the<br />

civilization of Islam), vgl. auch das Glossary, S. 340 und zur Terminologie einiger islamischer Schlüsselbegriffe<br />

S. 18 – 22.<br />

Zu den Schwierigkeiten eines solchen Dialogs vgl. z.B. Adonis (Künstlername des syrischen Schriftstellers<br />

Ali Ahmad Said Esber): Die Masken herunterreißen: Über den europäisch-islamischen Dialog,<br />

in: Khalid Al-Maaly, Die arabische Welt, S. 54 ff.; vgl. auch Herbert Landolin Müller, „Das Christentum“<br />

aus der Perspektive der internationalen islamistischen Bewegung, S. 107 ff. Eine besondere<br />

Form des „Dialogs“ ist ein „interreligiöses Fußballturnier“ (Michael Blume), wie es laut dpa vom 6. Mai<br />

2006 in Berlin-Wilmersdorf stattgefunden hat: Imame und (evang.) Pfarrer aus der Hauptstadt spielten<br />

gegeneinander Fußball, um gemeinsam für mehr Verständnis füreinander zu werben. Die Christen<br />

gewannen 1:12. Dieses spiegelt sich z.B. eher im europäisch-islamischen Kulturdialog des ifa<br />

Stuttgart wieder: Der Westen und die islamische Welt; Fazit: Die <strong>Muslim</strong>e fühlen sich zutiefst missverstanden,<br />

man geht zurück bis zu den Kreuzzügen („Für <strong>Muslim</strong>e ist es schwer, die Kreuzzüge aus<br />

ihrem historischen Gedächtnis zu löschen“) und endet beim Irak-Krieg und dem Palästina-Konflikt,<br />

die Jahrhunderte islamischer Eroberung, die Kriege Mohammeds, werden mit keinem Wort erwähnt,<br />

der islamistische Terrorismus als „unislamisch“ abgetan.<br />

Den Versuch einer Begriffs- und Inhaltsbestimmung unternimmt Martin Affolderbach, Ist Kritik am<br />

christlich-islamischen Dialog berechtigt?, S. 49 ff., wobei für mich offen bleibt, wo der Unterschied<br />

zwischen dem irgendwie bedeutungsvoll klingenden Wort „Dialog“ und einem schlichten „Gespräch“<br />

liegt. Vgl. auch Hans Zehetmair, Voraussetzung und Wesen einer Kultur des Dialogs, in: derselbe,<br />

Der Islam S. 281 ff. und Johannes Kandel, „Dialog“ mit <strong>Muslim</strong>en – ein kritischer Zwischenruf, ebenda,<br />

S. 321 ff. Henryk M. Broder findet die Forderung nach dem „Dialog der Kulturen“ „so sinnig, wie<br />

wenn man Kannibalen und Vegetarier an den runden Tisch bitten würde“ oder wie „Selbstgespräche<br />

unter Gehörlosen“, Fatwa Morgana.<br />

Von Allah zum Terror? S. 246. Auch Johannes Wirsching, Allah allein ist Gott, S. 16 kritisiert „die<br />

derzeitige religiöse ‚Dialogindustrie’“, die sich nicht auf den „wirklichen“ Islam einlasse.<br />

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