Muslim-Tests
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Gönnt uns einen Voltaire.“ 88 Und Salman Rushdie schließt sich mit der Forderung an:<br />
„Wir brauchen eine islamische Reformation“. 89 Der Berliner Theologe Walter Schmithals<br />
setzt allerdings allen Hoffnungen einen Dämpfer auf, indem er konstatiert: „Islam heißt<br />
Staatsreligion“ und „Es ist der strenge Monotheismus, der eine Verbindung von authentischem<br />
Islam und offener Demokratie ausschließt.“ 90<br />
1.4 Antisemitismus<br />
Wer über den Islam spricht oder nachdenkt, muss sich auch mit dem islamischen Antisemitismus<br />
befassen, obwohl manche dieses Thema gerne ausklammern würden. Tariq<br />
Ramadan, der als einer der bedeutendsten europäischen Denker des Islam angesehen<br />
wird, 91 vertritt die Auffassung „Hass gegen die Juden ist nicht islamisch“ und „nichts im<br />
Islam legitimiert den Antisemitismus, den gewisse muslimische Organisationen vertreten.“<br />
92 Eine dieser Organisationen ist die „Hizb-ut-Tahrir“ (Partei der Befreiung), die in<br />
einem Flyer aufgerufen hatte, alle Juden zu töten. 93 Damit könnte man sich beruhigt<br />
anderen Themen zuwenden, in der Gewissheit, dass Antisemitismus im Islam eine Angelegenheit<br />
einer extremen Minderheit ist – wenn da nicht die (letzte große) Rede des<br />
seinerzeitigen malaysischen Premierministers Mahathir am 16. Oktober 2003 zur Eröffnung<br />
der Konferenz der (57) islamischen Staaten 94 in Malaysias neuem Verwaltungszentrum<br />
Putrajaya (nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur) wäre. In dieser Rede propagierte<br />
er die Idee einer jüdischen Weltverschwörung, wie sie in den längst als Fälschung<br />
88<br />
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Ich klage an, Überschrift des zweiten Kapitels, S. 30. Voltaire (François-Marie Arouet, 1694 - 1778)<br />
war neben Kant der bedeutendste Repräsentant der europäischen Aufklärung, er hat das 18. Jahrhundert<br />
so geprägt, dass es in Frankreich auch „le siècle de Voltaire“ genannt wird.<br />
„Die Zeit“ Nr. 34 vom 18. August 2005 S. 38.<br />
„Die Zeit“ Nr. 7 vom 9. Februar 2006 S. 47.<br />
Ramadan ist der Enkel von Hassan al-Banna, dem Gründer der <strong>Muslim</strong>bruderschaft (ihr Motto ist:<br />
„Allah ist unser Ziel. Der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unser Gesetz. Jihad ist unser Weg.<br />
Auf dem Weg Allahs zu sterben ist unsere größte Hoffnung."). Das Europäische Parlament hat Ramadan<br />
zum Berater in Islamfragen bestellt, Günther Lachmann, Tödliche Toleranz, S. 162, ein<br />
Schelm, der Böses dabei denkt. Zur <strong>Muslim</strong>bruderschaft vgl. Lorenzo Vidino, Die Eroberung Europas<br />
durch die <strong>Muslim</strong>-Bruderschaft. Das Motto der <strong>Muslim</strong>bruderschaft lautet: „Allah ist unser Ziel. Der<br />
Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unser Gesetz. Jihad ist unser Weg. Auf dem Weg Allahs zu<br />
sterben ist unsere größte Hoffnung."<br />
Manifestations of Antisemitism in the EU 2002 – 2003 (der Europäischen Stelle zur Beobachtung von<br />
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit), S. 53 u. (Übersetzung von mir).<br />
aaO. (Fußn. 59) S. 254.<br />
Zur OIC (Organization of Islamic Conferences) vgl. z.B. Albrecht Hauser, Wirklich kein Zwang im<br />
Glauben? S. 7.<br />
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