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Muslim-Tests

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Deutschland erst 1957 152 eingeführt wurde, einen eindeutigen Schwerpunkt.<br />

5. Erste hausinterne Abstimmung (22.09.2004)<br />

Nach Abstimmung mit dem Landesamt für Verfassungsschutz/KGI habe ich aufgrund<br />

der danach einsetzenden referatsinternen Diskussion das Islam-Papier völlig aus dem<br />

Konzept heraus genommen. Mit diesem Schritt verfolgten wir keineswegs das Ziel, die<br />

<strong>Muslim</strong>e aus der „Schusslinie“ zu nehmen oder unsere Absichten zu verschleiern; dahinter<br />

stand vielmehr die Überlegung, theologische Auseinandersetzungen zwischen<br />

Einbürgerungsbehörden und Antragstellern zu vermeiden. Es geht ja nicht um die religiöse<br />

Einstellung (ich kann es nur wiederholen), sondern ausschließlich um die Ernsthaftigkeit<br />

des Bekenntnisses zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung.<br />

Das wesentlichste Ergebnis der ersten hausinternen Abstimmung war die Einsetzung<br />

einer Expertengruppe. Außerdem wurde entschieden, dass das Gespräch nicht mit „jedem“<br />

Einbürgerungsbewerber geführt wird, sondern nur soweit die Einbürgerungsbehörde<br />

„Zweifel“ hat, „ob der Einbürgerungsbewerber den Inhalt seiner Erklärung wirklich<br />

verstanden hat und ob sie seiner inneren Überzeugung entspricht.“<br />

Die Expertengruppe sollte möglichst so besetzt werden, dass alle berührten Interessen<br />

vertreten waren, also das SM wegen der Gleichberechtigungsfragen, das KM wegen<br />

der Religionsproblematik, die Kirchen aus dem gleichen Grund. Außerdem natürlich Dr.<br />

Herbert Landolin Müller, Leiter der KGI, als Islamexperte. Die Einschaltung des Landesbeauftragten<br />

für den Datenschutz wurde nicht angesprochen. Die Beteiligung des<br />

Ausländerbeauftragten der Landesregierung wurde referatsintern diskutiert, aber nicht<br />

für erforderlich gehalten. Ein Problem stellte die Einbeziehung muslimischer Verbände<br />

dar. Da kein Verband über eine ausreichende Legitimation verfügt(e), für die <strong>Muslim</strong>e in<br />

Deutschland zu sprechen, ein <strong>Muslim</strong> aber auf jeden Fall der Gruppe angehören sollten,<br />

wurde auf Vorschlag des KM Herr Dipl.-Ỷng. Ersin Uðursal vom Deutsch-<br />

Türkischen Business Center berufen; er erklärte sich sofort zur Mitarbeit bereit.<br />

152 Durch das Gleichberechtigungsgesetz vom 18. Juni 1957, BGBl. I S. 609.<br />

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