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Muslim-Tests

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Bewerber wirklich zum Ausdruck bringen wollte. Das Problem späterer Missverständnisse<br />

wird dadurch ausgeräumt, dass der Einbürgerungsbewerber die Wiedergabe<br />

seiner Aussagen durch seine Unterschrift sanktioniert. Lediglich der zeitliche<br />

Aufwand dürfte beim schriftlichen Verfahren geringer sein. Wobei es hier allerdings<br />

auch notwendig wäre, die Antworten in Gegenwart des Bewerbers noch<br />

mal durchzugehen, um etwaige Unklarheiten auszuräumen oder offen gelassene<br />

Fragen zu klären.<br />

35 Schließlich wird gefragt, ob wir erwarten, dass künftig bei mehr Personen Zweifel<br />

an der Verfassungstreue festgestellt werden.<br />

Gemeint ist offenbar, dass die bestehenden Zweifel bestätigt werden, also mehr<br />

Anträge abgelehnt werden, weil das Bekenntnis als nicht ernst gemeint bewertet<br />

wird. Diese Frage lässt sich schlechterdings nicht seriös beantworten. Wir erwarten<br />

lediglich, dass das Bekenntnis als Tatbestandsvoraussetzung der Einbürgerung<br />

künftig intensiver und sachgerechter geprüft wird, mit welchem Ergebnis ist<br />

aus unserer Sicht offen. Die Gefahr, dass bei Verwendung des Gesprächsleitfadens<br />

„viele Einbürgerungswillige, die hier friedlich sowie ordentlich mit der deutschen<br />

Wohnbevölkerung zusammen leben und auch nicht ansatzweise islamistische<br />

Ziele verfolgen, von der Möglichkeit der Einbürgerung ausgeschlossen werden“<br />

vermögen wir nicht zu erkennen. Wenn die Schilderungen der Einbürgerungsbehörden<br />

sich bestätigen sollten, könnte sich allenfalls die Zahl der Ablehnungen<br />

wegen mangelnder Sprachkenntnisse nach § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr.<br />

1 StAG erhöhen.<br />

36 Aufgrund der örtlichen Nähe zu den Nachbarländern Rheinland-Pfalz und Hessen<br />

besteht die Gefahr, dass sich bei Bekanntwerden der gestiegenen Anforderungen<br />

eine nicht unerhebliche Zahl von Einbürgerungswilligen bereits vor der Antragstellung<br />

mit ihrem Hauptwohnsitz ummelden, um aufgrund des dortigen geringeren<br />

Anforderungsprofils die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben.<br />

Die Gefahr eines solchen Einbürgerungstourismus besteht schon jetzt, denn Hessen<br />

und Rheinland-Pfalz führen bisher keine Befragung und auch kein Gespräch<br />

zu Mindestkenntnissen der staatlichen Ordnung durch. Trotzdem hat man nicht<br />

von nennenswerten Fallzahlen gehört. Außerdem steigen die Anforderungen gegenüber<br />

dem bisherigen Verfahren nicht, sondern werden eher gesenkt; denn der<br />

Einbürgerungsbewerber muss künftig - wie mehrfach betont - keine Kenntnisse<br />

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