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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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100 7 Bordismus T. tom Dieck<br />

(1.4) Beispiel. Sei h: K → L ein Diffeomorphismus. Dann gilt [L, g] = [K, gh].<br />

Beweis. Man betrachtet den Bordismus g ◦ pr: L × I → X; auf dem Randteil<br />

L × 1 verwenden wir den kanonischen Diffeomorphismus zu L, auf dem Randteil<br />

L×0 setzen wir den kanonischen Diffeomorphismus zu L mit h zusammen. Dieses<br />

Beispiel erlaubt es uns meist, statt mit einer zu ∂B diffeomorphen Mannigfaltigkeit<br />

mit ∂B selbst zu arbeiten.<br />

✷<br />

Gewisse formale Eigenschaften der Funktoren N n (−) machen diese zu einer<br />

Homologietheorie. Wir definieren Homologietheorien im nächsten Abschnitt axiomatisch.<br />

Hier sollen die relevanten Eigenschaften der Bordismenfunktoren bereitgestellt<br />

werden.<br />

Sei X Vereinigung der offenen Teilmengen X 0 und X 1 . Wir konstruieren einen<br />

Homomorphismus<br />

∂: N n (X) → N n−1 (X 0 ∩ X 1 ).<br />

Sei [M, f] ∈ N n (X). Die Mengen M i = f −1 (X \ X i ) sind dann disjunkte abgeschlossene<br />

Teilmengen von M. Dafür gilt:<br />

(1.5) Lemma. Es gibt eine differenzierbare Funktion α: M → [0, 1] mit den<br />

Eigenschaften:<br />

(1) M i ⊂ α −1 (i) für i ∈ {0, 1}.<br />

1<br />

(2) ist regulärer Wert von α.<br />

2<br />

Beweis. Da M ein kompakter metrischer Raum ist, gibt es eine stetige Funktion<br />

γ: M → [0, 1], so daß γ −1 (j) eine Umgebung von M j ist. Da γ in einer Umgebung<br />

von M 0 ∪M 1 differenzierbar ist, gibt es nach (??) eine differenzierbare Abbildung<br />

α, die (1) erfüllt. Sie hat in beliebiger Umgebung von 1 reguläre Werte. Indem<br />

2<br />

man einen geeigneten Diffeomorphismus I → I nachschaltet, kann 1 als regulärer<br />

2<br />

Wert erzwungen werden.<br />

✷<br />

Wir nennen eine Abbildung α mit den in (1.5) genannten Eigenschaften eine<br />

trennende Funktion für (M, f). Ist α eine trennende Funktion, so ist M α = α −1 ( 1)<br />

2<br />

eine geschlossene Untermannigfaltigkeit von M der Dimension n − 1 (oder leer),<br />

und f induziert durch Einschränkung f α : M α → X 0 ∩ X 1 .<br />

Ist t ≠ 0, 1 irgendein anderer regulärer Wert von α, so sind α −1 (t) und α −1 ( 1)<br />

2<br />

vermöge α −1 [ 1, t] bordant. Die Auswahl des Wertes 1 ist also unwesentlich. Unter<br />

[M α , f α ] verstehen wir deshalb ein mit irgendeinem regulären Wert t von α<br />

2 2<br />

gebildetes M α = α −1 (t).<br />

(1.6) Lemma. Sei [K, f] = [L, g] ∈ N n (X) und seien α, β trennende Funktionen<br />

für (K, f), (L, g). Dann ist [K α , f α ] = [L β , g β ].<br />

Beweis. Sei (B, F ) ein Bordismus zwischen (K, f) und (L, g). Es gibt eine differenzierbare<br />

Funktion γ: B → [0, 1] mit den Eigenschaften:<br />

γ|K = α, γ|L = β, F −1 (X \ X j ) ⊂ γ −1 (j).<br />

Wir wählen einen regulären Wert t für γ und γ|∂B und erhalten in γ −1 (t) einen<br />

Bordismus zwischen einem K α und einem L β .<br />

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