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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 5 Orientierung 93<br />

ɛ(0) = −1, ɛ(1) = 1 festzulegen. Analog verfährt man bei einer beliebigen eindimensionalen<br />

Mannigfaltigkeit.<br />

Es ist ∂(I×M) = 0×M ∪1×M. Die Rand-Orientierung ist also auf 0×M ∼ = M<br />

die negative und auf 1 × M ∼ = M die ursprüngliche, wenn I × M die Produkt-<br />

Orientierung erhält.<br />

✸<br />

Ist M orientiert, so bezeichnen wir die entgegengesetzt orientierte Mannigfaltigkeit<br />

mit −M. Das führt zum Beispiel zu der suggestiven Formel<br />

∂(I × M) = 1 × M − 0 × M.<br />

Sei f: M → N eine glatte Abbildung zwischen orientierten <strong>Mannigfaltigkeiten</strong><br />

und A das Urbild eines regulären Wertes y ∈ N. Wir haben eine exakte Sequenz<br />

0 → T a A (1)<br />

−→ T a M (2)<br />

−→ T y N → 0<br />

mit der Inklusion (1) und dem Differential T a f bei (2). Dadurch wird nach unseren<br />

früheren Vereinbarungen über exakte Sequenzen eine Orientierung von T a A<br />

und, wie man zeigt, eine von A festgelegt, die wir in solchen Fällen immer verwenden<br />

wollen und Urbild-Orientierung nennen.<br />

(5.7) Beispiel. Sei f: R n → R, (x i ) ↦→ ∑ x 2 i und S n−1 = f −1 (1). Die Urbild-<br />

Orientierung ist gleich der Rand-Orientierung.<br />

✸<br />

Allgemeiner betrachten wir transverse Urbilder. Sei F : M → N glatt, B ⊂ N<br />

eine glatte Untermannigfaltigkeit, F zu B transvers und f: A = F −1 (B) → B die<br />

Einschränkung von F . Dann haben wir ein kommutatives Diagramm mit exakten<br />

Zeilen<br />

0 ✲ T a A ✲ T a M ✲ T a M/T a A ✲ 0<br />

T a f T a F<br />

❄<br />

❄ (1)<br />

0 ✲ T b B ✲ T b N ✲<br />

ϕ<br />

❄<br />

T b N/T b B ✲ 0.<br />

Nach unseren Konventionen bestimmen die Orientierungen von B und N eine von<br />

T b N/T b B. Es werde ϕ als orientierungstreu postuliert. Die obere Zeile orientiert<br />

dann A. Das liefert die Urbild-Orientierung von A. Falls B ein Punkt ist, sei (1)<br />

orientierungstreu. Dann ergibt sich die früher festgelegte Orientierung.<br />

Ist M eine Mannigfaltigkeit mit Rand und F |∂M ebenfalls transvers zu B, so<br />

ist A eine Mannigfaltigkeit mit Rand ∂A = (F |∂M) −1 (B) = ∂M ∩ F −1 (B). Wir<br />

haben damit zwei Orientierungen von ∂A zur Verfügung: Die Rand-Orientierung<br />

und die Urbild-Orientierung. Es gilt:<br />

(5.8) Satz. ∂(F −1 (B)) = (−1) k (F |∂M) −1 (B), mit k = dim N − dim B.<br />

Beweis. Wir betrachten die Inklusionen des Diagrammes<br />

T a A ⊂ T a M<br />

∪<br />

∪<br />

T a ∂A ⊂ T a ∂M.

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