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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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128 8 Weiteres T. tom Dieck<br />

Man beachte, daß (z 1 , z 2 ) ↦→ (z 1 , z 2 ) ein orientierungstreuer Diffeomorphismus<br />

ist. Also liefern (a, b) und (−a, −b) orientiert isomorphe S 1 -<strong>Mannigfaltigkeiten</strong>.<br />

Wir werden später sehen, daß alle fixpunktfreien S 1 -Operationen auf S 3 von<br />

diesem Typ sind.<br />

✸<br />

(1.2) Beispiel. Wir betrachten die durch die Gleichung<br />

z p 0 + z q 1 + z r 2 = 0<br />

in S 5 = S(C 3 ) herausgeschnittene Brieskorn-Mannigfaltigkeit B = B(p, q, r).<br />

Darin seien p, q, r paarweise teilerfremd (der Einfachheit halber). Sei a = pqr.<br />

Wir haben die effektive S 1 -Operation<br />

(λ, (z 0 , z 1 , z 2 )) ↦→ (λ a/p z 0 , λ a/q z 1 , λ a/r z 2 ).<br />

Ist z 2 = 0, so verbleibt eine Bahn mit der Standgruppe Z/r; analog für z 0 = 0<br />

und z 1 = 0.<br />

✸<br />

Die lokale Struktur der G-Operation wird durch die äquivarianten tubularen<br />

Umgebungen der Bahnen, den sogenannten Scheibenbündeln gegeben. Sei H ⊂ G<br />

eine zyklische Untergruppe und sei C(b) die H-Darstellung<br />

H × C → C, (λ, z) ↦→ λ b z.<br />

Damit bilden wir das komplexe Geradenbündel G × H C(b) → G/H. Der Nullschnitt<br />

hat die Standgruppe H. Ist b zu |H| teilerfremd, so ist die Operation<br />

außerhalb des Nullschnittes frei. Aus allgemeinen Überlegungen (??) wissen wir:<br />

(1.3) Notiz. Jeder Orbit einer Seifert-Faserung hat eine offene Umgebung, die<br />

zu einer Mannigfaltigkeit der Form G × H C(b) orientiert G-äquivariant diffeomorph<br />

ist.<br />

✷<br />

Aus den Vorbemerkungen und der Kompaktheit von M sehen wir nun, daß es<br />

nur endlich viele Bahnen mit nichttrivialer Standgruppe gilt. Seien C 1 , . . . , C m<br />

diese Bahnen; wir nennen sie Ausnahmefasern der Operation. Sei H(i) = Z/a i<br />

die Standgruppe von C i und C(b i ) die zugehörige Scheibendarstellung mit einer<br />

primen Restklasse b i ∈ Z/a i . Das System der Paare (a 1 , b 1 ), . . . , (a m , b m ) nennen<br />

wir die lokalen Orbitinvarianten der Operation.<br />

(1.4) Bemerkung. Der G-Raum G × H C(b) ist G-diffeomorph zum Produkt<br />

G/H × C(b), siehe ??. Hierbei ist b als ganze Zahl und C(b) als S 1 -Darstellung<br />

aufzufassen.<br />

✸<br />

(1.5) Beispiel. Die Scheibendarstellung von B(p, q, r) der Bahn C 2 = {z 2 = 0}<br />

ist C(pq). Das Normalenbündel von C 2 in B(p, q, r) ist nämlich die Einschränkung<br />

des Normalenbündels von z 2 = 0 in C 3 , und für Letzteres ist die Behauptung<br />

klar.<br />

✸<br />

(1.6) Satz. Der Orbitraum M/G ist in kanonischer Weise eine geschlossene<br />

glatte orientierte Fläche.

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