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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 1 Seifertsche Faserungen 133<br />

Mit dem letzten Satz folgt die Behauptung.<br />

(1.15) Bemerkung. Durch die Dehn-Chirurgie im letzten Satz wird eine Bahn<br />

mit den Orbitinvarianten (µ, ν) produziert. Die Zahl d unterliegt wegen νd+µc =<br />

1 lediglich der Bedingung νd ≡ 1 mod µ. ✸<br />

(1.16) Konstruktion von Standardmodellen. Sei F eine orientierte Fläche<br />

vom Geschlecht g. Wir beginnen mit dem trivialen S 1 -Prinzipalbündel F ×S 1 →<br />

F . Wir wählen disjunkte, orientierungstreue Einbettungen τ i : D 2 → F und dazu<br />

Einbettungen t i = τ i × id: D 2 × S 1 → F × S 1 . Zu jedem i wählen wir eine Matrix<br />

( )<br />

νi c<br />

σ i =<br />

i<br />

∈ SL(2, Z) µ<br />

−µ i d i > 0<br />

i<br />

und führen damit äquivariante Dehn-Chirurgie mit den Einbettungen t i durch.<br />

Das Resultat ist eine Seifert-Faserung M mit den Invarianten<br />

wobei e nach (??) durch<br />

(g, e; (µ 1 , ν 1 ), . . . , (µ m , ν m )),<br />

e = −<br />

festgelegt ist. (Bei Dehn-Chirurgie ändert sich das Geschlecht des Orbitraumes<br />

nicht.) Das Resultat einer derartigen Konstruktion nennen wir ein<br />

Standardmodell.<br />

✸<br />

(1.17) Satz. Die Standardmodelle sind durch ihre Invarianten bis auf orientierte<br />

äquivariante Diffeomorphie bestimmt.<br />

Beweis. Seien F und F ′ Flächen gleichen Geschlechts und τ i : D 2 und τ i: ′ D 2 →<br />

F ′ zwei Systeme von Einbettungen. Dann gibt es einen Diffeomorphismus α: F →<br />

F ′ mit α ◦ τ i = τ i. ′ Da F und F ′ diffeomorph sind, folgt das daraus, daß je zwei<br />

Systeme von Einbettungen in dieselbe Fläche ambient isotop sind. Seien nun für<br />

jedes i Orbitinvarianten (µ i , ν i ) gegeben. Dann sind dadurch die ν i nur modulo µ i<br />

bestimmt. Analog für die gestrichenen Größen. Nach Voraussetzung ist µ i = µ ′ i.<br />

Wir wissen schon, daß die Dehn-Chirurgie dasselbe Resultat liefert, wenn<br />

( )<br />

νi c i<br />

−µ i d i<br />

durch<br />

m∑<br />

i=1<br />

d i<br />

µ i<br />

( )<br />

νi − kµ i c i + kµ i<br />

−µ i d i<br />

ersetzt wird. Wir können deshalb annehmen, daß F = F ′ , τ i = τ ′ i, µ i = µ ′ i und<br />

ν i = ν ′ i ist.<br />

Der zu findende Diffeomorphismus zwischen M und M ′ soll auf den jeweils<br />

angehefteten S 1 ×D 2 die Identität sein. Vermöge der σ i und σ ′ i unterscheiden sich<br />

diese Diffeomorphismen auf dem entsprechenden Randteil von (F \ ⋃ i U ◦ i )×S 1 =<br />

F 0 × S 1 um die Matrix ( 1 c<br />

′<br />

i d i − c i d ′ i<br />

0 1<br />

)<br />

.

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