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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 1 Morse-Funktionen 149<br />

Df, so heißt das definitionsgemäß: 0 ∈ Hom(R n , R) ist kein kritischer Wert von<br />

Df.<br />

✷<br />

(1.4) Lemma. Sei f: U → R glatt und λ ∈ Hom(R n , R). Die Funktion f λ : x ↦→<br />

f(x) − λ(x) ist genau dann eine Morse-Funktion, wenn λ kein kritischer Wert<br />

von Df ist. Für alle λ bis auf eine Nullmenge ist f λ eine Morse-Funktion.<br />

Beweis. Es ist Df λ = Df − λ. Genau dann ist Null ein regulärer Wert von<br />

Df λ , wenn λ einer von Df ist. Die zweite Aussage folgt aus dem Satz von Sard.<br />

✷<br />

Wir verwenden im nächsten Lemma Supremumnormen der ersten und zweiten<br />

Ableitungen ‖Df‖ K = max(| ∂f<br />

∂x j<br />

(x)| | x ∈ K, 1 ≤ j ≤ n) und ‖D 2 f‖ K =<br />

∂<br />

max(|<br />

2 f<br />

∂x i ∂x j<br />

(x)| | x ∈ K, 1 ≤ i, j ≤ n).<br />

(1.5) Lemma. Sei K ⊂ U kompakt. In K habe f: U → R nur nichtausgeartete<br />

kritische Punkte. Dann gibt es ein δ > 0, so daß alle glatten g: U → R mit<br />

‖Df − Dg‖ K < δ,<br />

‖D 2 f − D 2 g‖ K < δ<br />

ebenfalls nur nichtausgeartete kritische Punkte in K haben.<br />

Beweis. Seien x 1 , . . . , x r die kritischen Punkte von f in K. Es gibt nur endlich<br />

viele, da K kompakt ist und nichtausgeartete Punkte isoliert liegen. Da in einem<br />

nichtausgearteten kritischen Punkt det(D 2 f(x j )) ≠ 0 ist, können wir ein ε > 0<br />

so fixieren, daß für alle x ∈ D ε (x j ) die Determinante det(D 2 f(x)) ≠ 0 ist. Es gibt<br />

dann ein δ > 0, so daß für alle g mit ‖D 2 f − D 2 g‖ K < δ und alle x ∈ D ε (x j ) ∩ K<br />

auch det(D 2 g(x)) > 0 ist und somit alle kritischen Punkte von g in K ∩ D ε (x j )<br />

nichtausgeartet sind. Da f in L = K \∪ j U ε (x j ) keine kritischen Punkte hat, gibt<br />

es ein c > 0 mit ‖Df‖ L ≥ c. Wir wählen nun δ > 0 außerdem so, daß für alle<br />

g mit ‖Df − Dg‖ K < δ die Norm ‖Dg‖ ≥ c/2 ist; dann liegen die kritischen<br />

Punkte von g|K in ∪ j D ε (x j ).<br />

✷<br />

(1.6) Satz. Jeder Bordismus (B; V, W ) besitzt eine Morse-Funktion<br />

Beweis. Es gibt zunächst einmal eine glatte Funktion g: B → [0, 1], die in einer<br />

Umgebung von ∂B keine kritischen Punkte hat und für die V = g −1 (0) und W =<br />

g −1 (1) ist. Eine derartige Funktion gibt sicher auf disjunkten Kragenumgebungen<br />

von V und W , und mit einer geeigneten Partition der Eins wird diese dann auf<br />

B erweitert (vergleiche (10.4)).<br />

Sei U eine offene Umgebung von ∂B, auf der g keine kritischen Punkte hat. Sei<br />

P eine offene Umgebung von ∂B, deren Abschluß in U liegt. Sei (U 1 , . . . , U r ) eine<br />

offene Überdeckung von B\P durch Kartenbereiche U j ⊂ B\∂B und (C 1 , . . . , C r )<br />

eine Überdeckung von B \ P durch kompakte Mengen C i mit C i ⊂ U i .<br />

Es habe g: B → [0, 1] mit g −1 (0) = V und g −1 (1) = W auf P ∪ C 1 ∪ . . . ∪ C i<br />

für 0 ≤ i < r nur nichtausgeartete kritische Punkte. Für i = 0 gibt es eine

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