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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 2 Transformationsgruppen 67<br />

fassen G selbst als G-Mannigfaltigkeit auf, die Operation wird durch Gruppenmultiplikation<br />

von links gegeben. Die Abbildung β: G → M, g ↦→ gx ist dann eine<br />

glatte G-Abbildung. Ihr Bild ist die Bahn B = Gx durch x. Algebraisch induziert<br />

β eine bijektive G-äquivariante Mengenabbildung β: G/G x → B. Die Frage<br />

liegt nahe, ob diese Bijektion in sinnvoller Weise zu einem Diffeomorphismus<br />

verbessert werden kann. Wir notieren zunächst:<br />

Die Abbildung β hat konstanten Rang. Das folgt aus der Äquivarianz. Seien<br />

nämlich L g : G → G und l g : M → M die Linkstranslationen mit g. Dann gilt<br />

l g ◦ β = β ◦ L g , und da L g und l g Diffeomorphismen sind, zeigt die Kettenregel,<br />

daß T e β und T g β denselben Rang haben.<br />

(2.2) Notiz. Sei B eine glatte Untermannigfaltigkeit von M. Dann gilt:<br />

(1) β: G → B ist eine Submersion.<br />

(2) G x = β −1 (x) ist eine abgeschlossene Liesche Untergruppe von G.<br />

(3) Es gibt genau eine glatte Struktur auf G/G x , so daß die Restklassenabbildung<br />

G → G/G x eine Submersion ist. Die induzierte Abbildung β ist ein<br />

Diffeomorphismus.<br />

Beweis. Hätte β irgendwo einen Rang, der kleiner als die Dimension von B ist,<br />

so hätte β überall kleineren Rang. Das widerspricht aber dem Satz von Sard. Wir<br />

übertragen nun vermöge der Bijektion β die glatte Struktur von B auf G/G x .<br />

Die Eindeutigkeit der glatten Struktur folgt aus (3.9). Als Urbild eines regulären<br />

Wertes ist G x eine abgeschlossene Untermannigfaltigkeit.<br />

✷<br />

Wegen des voranstehenden Resultates werden uns die Gruppen G x als Liesche<br />

Untergruppen geliefert; wir müssen nicht den Satz (2.1) anwenden.<br />

(2.3) Darstellungen. Sphären. Eine Darstellung der Lieschen Gruppe G auf<br />

einem reellen Vektorraum V ist eine glatte Operation von G auf V , deren Linkstranslationen<br />

lineare Abbildungen sind. Die Standarddarstellung von GL(n, R)<br />

auf dem R n ist die Matrizenmultiplikation (A, v) ↦→ Av. Die Einschränkungen auf<br />

Untergruppen bezeichnen wir ebenfalls als Standarddarstellung. Die Einheitsvektoren<br />

bilden eine Bahn unter der SO(n)- und O(n)-Operation. Die Standgruppen<br />

des Einheitsvektors e n unter der O(n)-Operation ist kanonisch isomorph zu<br />

O(n−1). Wir erhalten damit aus dem Vorhergehenden einen O(n)-äquivarianten<br />

Diffeomorphismus S n−1 ∼ = O(n)/O(n − 1). Wir haben ebenso die Standarddarstellung<br />

von GL(n, C) auf C n . Damit erhalten wir äquivariante Diffeomorphismen<br />

S 2n−1 ∼ = U(n)/U(n − 1) ∼ = SU(n)/SU(n − 1).<br />

✸<br />

(2.4) Stiefel-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong>. Auf dem Vektorraum (R n ) p der p-Tupel<br />

von Vektoren x j ∈ R n operiert GL(n, R) von rechts durch Matrizenmultiplikation.<br />

Die offene Teilmenge S p (bbbr n ) der linear unabhängigen p-Tupel ist eine<br />

Bahn: Die Stiefel-Mannigfaltigkeit der p-Beine im R n . Die Standgruppe ∆ p der<br />

Standardeinheitsvektoren (e 1 , . . . , e p ) ist die Menge der Matrizen der Form<br />

( )<br />

Ep 0<br />

∈ GL(n, R)<br />

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