Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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80 6 Bündel T. tom Dieck<br />
Ist B = C und d: B → B ×B, b ↦→ (b, b) die Diagonale, so heißt d ∗ (ξ ×η) = ξ ⊕η<br />
die Whitney-Summe von ξ und η. Die Faser von ξ⊕η über b ist die direkte Summe<br />
der Fasern ξ b ⊕η b . Ist ξ gegeben, so heißt η ein Inverses von ξ, falls ξ⊕η isomorph<br />
zu einem trivialen Bündel ist.<br />
Sei f: M → N eine Immersion von glatten <strong>Mannigfaltigkeiten</strong>. Das Differential<br />
T f: T M → T N läßt sich über einen fasernweise injektiven Bündelmorphismus<br />
i: T M → f ∗ T N und die kanonische Abbildung f ∗ T N → N faktorisieren. Das<br />
Quotientbündel, das heißt der Kokern von i, heißt Normalenbündel der Immersion.<br />
Ist M ⊂ N speziell eine Untermannigfaltigkeit, so können wir T M als<br />
Unterbündel der Einschränkung T N|M auffassen und das Normalenbündel als<br />
Quotientbündel erhalten. Statt eines Quotientbündels kann man auch das orthogonale<br />
Komplement nehmen. Die folgenden Überlegungen zeigen, daß dabei im<br />
wesentlichen dasselbe herauskommt.<br />
Eine Riemannsche Metrik auf einem Vektorraumbündel ξ ist eine stetige Abbildung<br />
b: E(ξ ⊕ ξ) → R, die auf jeder Faser ein Skalarprodukt b(x) auf E(ξ) b<br />
ist. Hat ξ eine Riemannsche Metrik und ist α: η → ξ ein fasernweise injektiver<br />
Bündelmorphismus über B, so kann man als Kokern(α) das fasernweise gebildete<br />
orthogonale Komplement ζ von Bild α nehmen. Man hat deshalb einen<br />
Isomorphismus ξ ∼ = η ⊕ ζ. Eine Riemannsche Mannigfaltigkeit ist eine glatte<br />
Mannigfaltigkeit zusammen mit einer glatten Riemannschen Metrik auf ihrem<br />
Tangentialbündel.<br />
Ein Bündel ξ: E(ξ) → B heißt numerierbar, wenn es eine offene Überdeckung<br />
(U j | j ∈ J) von B gibt, so daß ξ über U j trivial ist, und zu (U j | j ∈ J) eine<br />
untergeordnete Partition der Eins (τ j | j ∈ J) existiert, wenn also ξ über den<br />
Mengen einer numerierbaren Überdeckung trivialisiert werden kann.<br />
(2.4) Satz. Jedes numerierbare Bündel hat eine Riemannsche Metrik.<br />
Beweis. Ein triviales Bündel hat eine Riemannsche Metrik; sei etwa b j eine auf<br />
ξ | U j . Dann ist ∑ j τ jb j eine Riemannsche Metrik auf ξ. Die Summe steht dabei<br />
abkürzend für das Skalarprodukt ∑ τ j (x)b j (x) auf der Faser über x, mit der üblichen<br />
Vereinbarung Null mal Undefiniert = Null“. Man beachte, daß die Menge<br />
”<br />
der Skalarprodukte eine konvexe Teilmenge im Vektorraum aller Bilinearformen<br />
ist.<br />
✷<br />
(2.5) Notiz. Sei ξ Unterbündel eines Bündels η mit Riemannscher Metrik.<br />
Dann ist das fasernweise gebildete orthogonale Komplement ξ ⊥ ein Unterbündel,<br />
und die kanonische Abbildung ξ ⊥ → η/ξ ist ein Bündelisomorphismus. ✷<br />
3 Weiteres zu Vektorraumbündeln<br />
(3.1) Satz. S k besitzt genau dann ein Vektorfeld ohne Nullstellen, wenn k ungerade<br />
ist.<br />
✷<br />
Allgemein kann man fragen, wieviele stetige Vektorfelder X 1 , . . . , X r eine Mannigfaltigkeit<br />
hat, die an jedem Punkt linear unabhängig sind. Wir behandeln