Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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56 4 Isotopien T. tom Dieck<br />
∑ n<br />
i=1 v ig i (0). Eine Isotopie wird durch<br />
(x, t) ↦→<br />
n∑<br />
x i g i (tx) =<br />
i=1<br />
{ t −1 f(tx) t > 0<br />
Df(0) t = 0<br />
definiert.<br />
Sind h 0 und h 1 ambient isotop und ist h 0 (M) ⊂ N abgeschlossen, so ist auch<br />
h 1 (M) ⊂ N abgeschlossen. Daraus erkennt man leicht, daß nicht jede der soeben<br />
konstruierten Isotopien durch eine Diffeotopie mitgeführt wird.<br />
✸<br />
(1.2) Satz. Je zwei strenge Tubenabbildungen sind isotop als strenge Tubenabbildungen.<br />
Beweis. (1) Der Beweis verallgemeinert die Idee des vorigen Beispiels. Dazu<br />
verschaffen wir uns zunächst geeignete Umstände. Sei M glatte m-<br />
Untermannigfaltigkeit der glatten n-Mannigfaltigkeit N. Seien f 0 und f 1 Tubenabbildungen.<br />
Wir setzten zunächst voraus: Zu jedem p ∈ M gibt es Kartenbereiche<br />
U und V von M um p, über denen E(ν) trivial ist, derart daß<br />
f 0 (E(ν)|U) ⊂ f 1 (E(ν)|V ) erfüllt ist. Dann sind f 0 und f 1 streng isotop.<br />
Wegen der Voraussetzung ist f 0 (E(ν)) ⊂ f 1 (E(ν)). Wir betrachten deshalb<br />
ϕ = f1 −1 f 0 : E(ν) → E(ν) und zeigen, daß ϕ streng isotop zur Identität ist. Die<br />
Isotopie ψ t , t ∈ [0, 1] wird für t > 0 durch ψ t (v) = t −1 ϕ(tv) gegeben, und ψ 0 ist<br />
natürlich die Identität. Für jedes t ist ψ t eine glatte Einbettung auf eine offene<br />
Umgebung, die den Nullschnitt festläßt. Wir zeigen, daß ψ t streng ist und ψ<br />
glatt. Wegen der Voraussetzung können wir ϕ in geeigneten lokalen Koordinaten<br />
nämlich als Abbildung<br />
ϕ: U × R n−m → V × R n−m , (x, y) ↦→ (f(x, y), g(x, y))<br />
mit f(x, 0) = x, g(x, 0) = 0 schreiben. Es gibt eine Darstellung<br />
g(x, y) =<br />
n−m<br />
∑<br />
i=1<br />
y i g i (x, y)<br />
mit glatten Funktionen g i : R m × R n−m → R n−m , die überdies g i (x, 0) = ∂g<br />
∂y i<br />
(x, 0)<br />
erfüllen. Daraus sehen wir, daß<br />
(<br />
(x, y, t) ↦→ ψ t (x, y) = f(x, ty), ∑ )<br />
y ig i (x, ty)<br />
i<br />
glatt in x, y, t ist. Die Ableitung am Nullschnitt erfüllt<br />
∂ψ t<br />
∂y i<br />
(x, 0) = g i (x, 0).<br />
Da f 0 und f 1 streng sind, ist die Matrix mit den Zeilen g i (x, 0) die Einheitsmatrix<br />
ist. Also ist auch ψ t streng.<br />
(2) Wir zeigen nun, daß man die Zusatzvorausetzung aus (1) erfüllen kann. Sei