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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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48 3 Vektorfelder und Flüsse T. tom Dieck<br />

(1.4) Beispiel. Q = {(x, y, z) ∈ R 3 | xz + y 2 = 1}, ein einschaliges Hyperboloid,<br />

trägt eine glatte freie R-Operation<br />

c · (x, y, z) = (x, y + cx, z − 2cy − c 2 x),<br />

ein R-Prinzipalbündel, und der Orbitraum ist wiederum die Gerade mit den zwei<br />

Nullpunkten.<br />

✸<br />

Allgemeiner als (1.1.5) gilt: Eine Integralkurve von endlicher Lebensdauer<br />

verläßt jede kompakte Menge. Genauer:<br />

(1.5) Notiz. Sei α: ]a, b[ → M eine Integralkurve mit maximalem Definitionsintervall,<br />

sei K ⊂ M kompakt und b < ∞. Dann gibt es c < b, so daß α(t) /∈ K<br />

für alle t > c.<br />

✷<br />

(1.6) Satz. Es gibt drei wesentlich verschiedene Typen von Integralkurven:<br />

(1) Die Integralkurve ist konstant. (Bahnkurve durch eine Nullstelle des Vektorfeldes.)<br />

(2) Die Integralkurve ist eine injektive Immersion.<br />

(3) Die Integralkurve α ist periodisch mit Definitionsintervall R, das heißt es<br />

gibt ein τ > 0, so daß α(s) = α(t) genau dann, wenn s − t ∈ τZ. Das<br />

Bild von α ist dann eine kompakte glatte Untermannigfaltigkeit von M,<br />

und α induziert einen Diffeomorphismus exp(2πit) ↦→ α(τt) von S 1 mit<br />

dem Bild von α.<br />

✷<br />

(1.7) Satz. Sei M eine glatte Untermannigfaltigkeit von N und A ⊂ M eine<br />

in N abgeschlossene Teilmenge. Dann gibt es zu einem glatten Vektorfeld X auf<br />

M ein glattes Vektorfeld Y auf N, so daß Y |A = X|A ist und Y im Komplement<br />

einer Umgebung von A in N Null ist.<br />

Beweis. Durch Verwendung angepaßter Karten sieht man zunächst, daß sich<br />

X lokal um jeden Punkt von M auf eine Umgebung in N erweitern läßt. Ist<br />

(U j | j ∈ J) eine offene Überdeckung von N, Y j eine Erweiterung von X|N ∩ U j<br />

auf U j und (τ j ) eine (U j ) untergeordnete glatte Partition der Eins, so ist durch<br />

Y p = ∑ j τ(p)Y p<br />

j eine Erweiterung von X gegeben. Wir wenden das auf eine<br />

Überdeckung an, die aus N \ A und einer offenen Überdeckung von A besteht. ✷<br />

(1.8) Satz. Es gibt glatte Vektorfelder X auf M, so daß für jedes p ∈ ∂M der<br />

Vektor X p nach innen weist.<br />

Beweis. Aus der Definition einer Mannigfaltigkeit mit Rand entnimmt man<br />

leicht, daß zu jedem p ∈ ∂M eine offene Umgebung U(p) von p in M und ein<br />

glattes Vektorfeld X(p) existiert, das entlang U(p)∩∂M nach innen weist. Zu der<br />

Überdeckung (U(p) | p ∈ ∂M), U(0) = M \ ∂M wählen wir eine glatte Partition<br />

der Eins (τ(p)). Dann hat X = ∑ p<br />

τ(p)X(p) die verlangten Eigenschaften. ✷<br />

Ein Kragen einer glatten ∂-Mannigfaltigkeit M ist eine glatte Abbildung<br />

k: ∂M × [0, b[ , die ein Diffeomorphismus auf eine offene Umgebung von ∂M in<br />

M ist und (x, 0) auf x abbildet (0 < b ≤ ∞).

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