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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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84 6 Bündel T. tom Dieck<br />

Wir haben die Projektion γ k : E(γ k ) → G k (V ), und die Faser über dem Element<br />

x ∈ G k (V ) ist der Unterraum x — deshalb: tautologisch. Es bleibt zu zeigen, daß<br />

γ k lokal trivial ist. Zu diesem Zweck erinnern wir an das O(k)-Bündel p: V k (R n ) →<br />

G k (R n ) aus dem letzten Abschnitt. Die Abbildung<br />

V k (R n ) × O(k) R n → E(γ k ),<br />

(v 1 , . . . , v k ), (λ 1 , . . . , λ k ) ↦→ (〈v 1 , . . . , v k 〉, ∑ λ j v j )<br />

ist ein auf den Fasern linearer Homöomorphismus, siehe (3.1.1). Damit ist das<br />

tautologische Bündel als ein assoziiertes Faserbündel geschrieben.<br />

Über den komplexen Grassmann-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong> gibt es ebenso ein komplexes<br />

tautologisches Bündel.<br />

Über dem komplexen projektiven Raum hat man die folgenden komplexen<br />

Geradenbündel. Sei H: S 2n+1 → CP n das Hopfsche S 1 -Prinzipalbündel (siehe<br />

II(13.8)). Sei C(−k) der Vektorraum C zusammen mit der S 1 -Operation<br />

S 1 × C → C, (λ, z) ↦→ λ −k z. Daraus erhält man ein assoziiertes komplexes Geradenbündel<br />

H(k) = S 2n+1 × S 1 C(−k) → CP n .<br />

Der Raum H(k) entsteht also aus S 2n+1 ×C durch die Äquivalenzrelation (x, z) ∼<br />

(xλ, λ k z). Das tautologische Bündel über CP n = G 1 (C n+1 ) ist H(−1). Durch<br />

S 2n+1 × S 1 C(1) → E(γ 1 ), (x, u) ↦→ ([x], ux)<br />

wird ein Isomorphismus gegeben.<br />

Der komplex-analytischen Situation besser angepaßt, läßt sich H(k) auch als<br />

C n+1 \ 0 × C ∗ C(−k) beschreiben. Die Abbildung<br />

σ: C n \ 0 × C ∗ C(−1) → C n , σ((x 1 , . . . , x n ), u) = (x 1 u, . . . , x n u)<br />

ist von grundlegender Bedeutung für die algebraische Geometrie. Sie hat die<br />

folgenden Eigenschaften:<br />

(1) Die Fasern von H(−1) werden auf die Geraden durch den Nullpunkt<br />

abgebildet.<br />

(2) Der Nullschnitt E, das heißt die Menge aller Nullvektoren in den Fasern,<br />

ist eine zu CP n−1 isomorphe Untermannigfaltigkeit von H(−1) und gleich<br />

dem Urbild σ −1 (0).<br />

(3) σ liefert einen Diffeomorphismus H(−1) \ E → C n \ 0.<br />

Man bezeichnet σ als Hopfschen σ-Prozeß , Hopf [1955], oder als Aufblasen des<br />

Nullpunktes von C n .<br />

Die Schnitte des Bündels C n+1 \ 0 × C ∗ C(−k) → CP n entsprechen nach (1.5)<br />

den Abbildungen h: C n+1 \ 0 → C mit der Homogenitätseigenschaft h(λx) =<br />

λ k h(x), λ ∈ C ∗ , x ∈ C n+1 \ 0. Die homogenen Polynome vom Grad k liefern<br />

keine Funktion auf CP n , wohl aber einen Schnitt im Bündel H(k). Aus diesem<br />

Grunde haben wir auch H(k) nicht etwa als H(−k) bezeichnet, wie es nach der<br />

formalen Definition vielleicht zunächst nahegelegen hätte. In der algebraischen

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