Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
T. tom Dieck 2 Algebraische Topologie von Seifert-Faserungen 135<br />
(1.19) Bemerkung. Wir haben im voranstehenden Beweis gesehen, daß die<br />
Invarianten einer Seifert-Faserung der Einschränkung unterliegen, daß<br />
m∑ d i<br />
e +<br />
i=1<br />
eine ganze Zahl ist, wobei die d i die Gleichung ν i d i ≡ 1 mod µ i erfüllen. Alle<br />
Invariantensysteme, die dieser Einschränkung genügen, lassen sich realisieren.✸<br />
2 Algebraische Topologie von Seifert-Faserungen<br />
Ist T ⊂ Q ein Unterring, so nennen wir eine 3-Mannigfaltigkeit M eine T -<br />
Homologiesphäre, wenn H ∗ (M; T ) ∼ = H ∗ (S 3 ; T ) ist. Im Fall T = Z sprechen<br />
wir kürzer von Homologiesphäre.<br />
Sei M eine Seifert-Faserung mit Orbitraum F und enthalte K alle Standgruppen.<br />
Dann haben wir eine exakte Homotopiesequenz<br />
π 2 (F ) → π 1 (S 1 ) → π 1 (M/K) → π 1 (F ) → 1.<br />
Da M/K aus einer S 1 -Operation entsteht, ist H 1 (M; Q) ∼ = H 1 (M/K; Q). Ist also<br />
H 1 (M; Q) = 0, so ist auch H 1 (F ; Q) = 0. Ist M eine Q-Homologiesphäre, so ist<br />
also der Orbitraum F = S 2 .<br />
Wir bestimmen die erste Homologiegruppe einer Seifert-Faserung mit dem<br />
Orbitraum S 2 . Dazu gehen wir von den Standardmodellen aus. Seien D 1 , . . . , D r<br />
disjunkte abgeschlossene 2-Zellen in S 2 . Dann ist<br />
µ i<br />
C = (S 2 \ ⋃ j<br />
D ◦ j ) × S 1 = N × S 1<br />
eine 3-Mannigfaltigkeit mit r Randkomponenten S i × S 1 . An diese Randkomponenten<br />
wird jeweils ein Exemplar S i × D 2 mit einem Diffeomorphismus ϕ i<br />
N × S 1 ⊃ S i × S 1 ✛ ϕ i<br />
angeheftet, der zu einer Matrix<br />
A i =<br />
S i × S 1 ⊂ S i × D 2<br />
( )<br />
ai c i<br />
∈ SL(2, Z)<br />
b i d i<br />
gehört. Sei M das Resultat. Wir bestimmen H 1 (M) aus der Mayer-Vietoris-<br />
Sequenz, die zu dieser Anheftung gehört. Sie zeigt, daß H 1 (M) der Kokern der<br />
darin vorkommenden Abbbildung<br />
α: H 1 (∐ i S i × S 1 ) → H 1 (C) ⊕ H 1 (∐ i S i × D 2 )<br />
ist. Wir wählen geeignete Erzeugende der Homologiegruppen, und zwar:<br />
H 1 (C) : y i = [S i × 1], y = [x × S 1 ]<br />
H 1 (∐ i S i × D 2 ) : e i = [S i × 1]<br />
H 1 (∐ i S i × S 1 ) : u i = [S i × 1], v i = [1 × S 1 ].