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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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120 7 Bordismus T. tom Dieck<br />

wird ein Homöomorphismus S m ∗ S n ∼ = S m+n+1 geliefert. Sind f: X → X ′ und<br />

g: Y → Y ′ gegeben, so wird durch f × id(I) × g eine Abbildung f ∗ g: X ∗ Y →<br />

X ′ ∗ Y ′ induziert. Haben f: S m → S m bzw. g: S n → S n den Grad a bzw. b, so<br />

hat f ∗ g den Grad ab.<br />

5. Hat f i : M i → N i den Grad d i und tragen die M 1 × M 2 und N 1 × N 2 die<br />

Produkt-Orientierung, so hat f 1 × f 2 den Grad d 1 d 2 .<br />

6. Sei M orientierter Rand der kompakten (n + 1)-Mannigfaltigkeit B. Eine Abbildung<br />

f: M → S n läßt sich so zu F : B → R n+1 erweitern, daß F −1 (0) höchstens<br />

ein Element enthält.<br />

7. Seien p, q ∈ C[z] teilerfremde komplexe Polynome vom Grad m, n. Die rationale<br />

Funktion f: z ↦→ p(z)/q(z) kann als eine glatte (sogar holomorphe) Abbildung<br />

f: CP 1 → CP 1 angesehen werden. Ist a = max(m, n), so läßt sie sich in<br />

homogenen Koordinaten genauer als<br />

[z, w] ↦→ [w a p( z w ), wa q( z w )]<br />

schreiben, denn w a p(z/w) ist nach Ausmultiplizieren ein homogenes Polynom<br />

vom Grad a. Ist c ∈ C so gewählt, daß z ↦→ p(z) − cq(z) ein Polynom vom<br />

Grad a ist, so ist [c, 1] ∈ CP 1 ein regulärer Wert von f. Da eine komplex-lineare<br />

Abbildung orientierungserhaltend ist, so hat folglich f den Grad a. Insbesondere<br />

hat ein Polynom vom Grad m als Abbildung von CP 1 ∼ = S 2 auch den Grad m.<br />

7 Der analytische Abbildungsgrad<br />

Der Abbildungsgrad kann analytisch mit Hilfe der Integrationstheorie erhalten<br />

werden. Dazu gehen wir von einer orientierten glatten n-Mannigfaltigkeit<br />

M ohne Rand aus. Wir bezeichnen mit Ω k c(M) den Vektorraum der C ∞ -<br />

Differentialformen vom Grad k auf M mit kompaktem Träger. (Der Index c<br />

weist auf kompakte Träger hin.) Die äußere Ableitung von Formen liefert eine<br />

lineare Abbildung<br />

(7.1) d k = d: Ω k c(M) → Ω k+1<br />

c (M).<br />

Bekanntlich gilt d k+1 ◦ d k = 0, und deshalb ist der Vektorraum<br />

(7.2) H k c (M) = Kern d k /Bild d k−1<br />

definiert. Der Vektorraum Hc k (M) wird k-te Kohomologiegruppe von M im Sinne<br />

von de Rham genannt. Trotz der analytischen Definition handelt es sich um eine<br />

topologische Invariante von M. Die Übereinstimmung mit topologisch definierten<br />

Kohomologiegruppen wurde von de Rham [?] gezeigt.<br />

Die Integration von n-Formen liefert eine lineare Abbildung<br />

∫<br />

∫<br />

(7.3)<br />

: Ω n c (M) → R, α ↦→ α.<br />

M

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