Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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T. tom Dieck 3 Graßmannsche <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> 11<br />
Arbeiten wir mit einer Basis B = {f 1 , . . . , f r , k 1 , . . . , k n−r }, so ist die Übergangsmatrix<br />
von B nach B von der Form<br />
( ) R 0<br />
, R ∈ GL(r, R).<br />
S I n−r<br />
Damit errechnet sich<br />
ϕ B ϕ −1<br />
B (P ) = (S + P )R−1 ,<br />
das heißt, es handelt sich um eine affine Bijektion von M(n − r, r). Insgesamt sehen<br />
wir, daß alle Karten der Form ϕ B rational und insbesondere glatt verbunden<br />
sind.<br />
Es gibt genau eine Topologie auf G r (E), bezüglich der die U(K) offen und<br />
die ϕ B Homöomorphismen sind. Diese Topologie wollen wir jetzt noch anders<br />
beschreiben. Sei dazu<br />
S r (E) = {(x 1 , . . . , x r ) | x i linear unabhängig} ⊂ E r .<br />
Wegen des Determinantenkriteriums für die lineare Unabhängigkeit und der Stetigkeit<br />
der Determinante gilt: S r (E) ist eine offene Teilmenge von E r und damit<br />
eine glatte Mannigfaltigkeit. Sie heißt Stiefel-Mannigfaltigkeit der r-Beine in E.<br />
Wir haben eine Surjektion p: S r (E) → G r (E), (x 1 , . . . , x r ) ↦→ 〈 x 1 , . . . , x r 〉.<br />
(3.1) Lemma. Bezüglich der Quotienttopologie von p sind die Kartenbereiche<br />
U(K) offen und die ϕ B Homöomorphismen.<br />
Beweis. Die Menge p −1 U(K) besteht aus den r-Tupeln (x 1 , . . . , x r ), so daß<br />
(x 1 , . . . , x r , k 1 , . . . , k n−r ) eine Basis von E ist. Nach dem Determinantenkriterium<br />
ist das eine offene Menge in S r (E). Die Komposition<br />
( ) Q<br />
ϕ B ◦ p: p −1 U(K) → U(K) → M(n − r, r), ↦→ P Q −1<br />
P<br />
ist stetig und damit auch ϕ B stetig. Durch P ↦→ ( I r<br />
)<br />
P wird eine stetige Umkehrung<br />
gegeben.<br />
✷<br />
(3.2) Satz. G r (E) ist eine kompakte glatte r(n − r)-Mannigfaltigkeit.<br />
Beweis. Wir müssen nur noch die topologischen Eigenschaften nachweisen. Da<br />
S r (E) eine abzählbare Basis hat, so auch jeder Quotientraum. Wir versehen E<br />
mit einem Skalarprodukt 〈 −, − 〉. Die Menge<br />
V r (E) = {(x j ) ∈ G r (E) | (x j ) orthonormiert}<br />
ist eine kompakte Teilmenge von E r . Also ist G r (E) als stetiges Bild pV r (E) eines<br />
kompakten Raumes selbst kompakt. Sind X 1 und X 2 aus G r (E), so gibt es immer<br />
ein gemeinsames Komplement K. Dann liegen die X i in dem hausdorffschen<br />
Kartenbereich U(K) und haben disjunkte Umgebungen.<br />
✷<br />
Eine analoge Konstruktion mit komplexen Vektorräumen E liefert die kompakte<br />
komplex Mannigfaltigkeit G r (E) der r-dimensionalen komplexen Unterräume<br />
von E. Sie hat als glatte Mannigfaltigkeit die Dimension 2r(n − r).