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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 11 Partition der Eins 29<br />

Form U j . Davon wählen wir endlich viele, so daß die Urbilder ϕ −1<br />

x (U 1 (0)) das<br />

kompakte K i überdecken. Insgesamt bilden die so für jedes i gewählten Karten<br />

eine abzählbare Familie mit den genannten Eigenschaften. (Im Falle einer<br />

kompakten Mannigfaltigkeit braucht man natürlich nur endlich viele Karten.)✷<br />

(11.3) Satz. Jede offene Überdeckung (U j | j ∈ J) einer glatten Mannigfaltigkeit<br />

ist numerierbar durch eine abzählbare glatte Partition der Eins aus Funktionen<br />

mit kompaktem Träger. <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> sind parakompakt.<br />

Beweis. Die Funktion λ: R → R, λ(t) = 0 für t ≤ 0, λ(t) = exp(−t −1 ) für<br />

t > 0, ist glatt. Für ε > 0 ist ϕ ε (t) = λ(t)(λ(t) + λ(ε − t)) −1 ebenfalls glatt,<br />

und es gilt 0 ≤ ϕ ε ≤ 1, ϕ ε (t) = 0 ⇔ t ≤ 0, ϕ ε (t) = 1 ⇔ t ≥ ε. Durch<br />

ψ: R n → R, x ↦→ ϕ ε (‖x‖ − r) schließlich wird eine glatte Abbildung definiert, die<br />

0 ≤ ψ(x) ≤ 1, ψ(x) = 1 ⇔ ‖x‖ ≤ r, ψ(x) = 0 ⇔ ‖x‖ ≥ r + ε erfüllt.<br />

Wir wählen einen Atlas nach (11.2), verwenden die Funktionen ψ für r = 1<br />

und ε = 1 und definieren ψ i durch ψ ◦ h i auf V i und als Null auf dem Komplement.<br />

Dann bilden die σ k = s −1 ψ k mit s = ∑ ∞<br />

m=1 ψ m eine glatte, lokal endliche<br />

Partition der Eins, die (U j | j ∈ J) untergeordnet ist. Die beteiligten Funktionen<br />

haben kompakten Träger.<br />

✷<br />

(11.4) Notiz. Seien C 0 und C 1 abgeschlossene disjunkte Mengen der glatten<br />

Manigfaltigkeit M. Dann gibt es eine glatte Funktion ϕ: M → [0, 1], die auf C j<br />

nur den Wert j annimmt.<br />

Beweis. Wir wenden den vorigen Satz auf die Überdeckung durch die U j =<br />

M \ C j an.<br />

✷<br />

(11.5) Notiz. Sei A abgeschlossen in der glatten Mannigfaltigkeit M und U<br />

eine offene Umgebung von A in M. Sei f: U → [0, 1] glatt. Dann gibt es eine<br />

glatte Abbildung F : M → [0, 1], die auf A mit f übereinstimmt.<br />

Beweis. Sei (ϕ 0 , ϕ 1 ) eine Partition der Eins, die (U, M \ A) untergeordnet ist.<br />

Wir setzen F (x) = ϕ 0 (x)f(x) für x ∈ U und F (x) = 0 sonst.<br />

✷<br />

(11.6) Satz. Es gibt eine glatte eigentliche Abbildung f: M → R.<br />

Beweis. Eine Abbildung heißt hier eigentlich, wenn das Urbild einer kompakten<br />

Menge kompakt ist. Wir wählen eine abzählbare Partition der Eins (τ k | k ∈ N)<br />

mit kompakten Trägern der τ k . Damit setzen wir f = ∑ ∞<br />

k=1 k · τ k: M → R.<br />

Ist x ∉ ⋃ n<br />

j=1 Tr(τ j), so ist 1 = ∑ j≥1 τ j(x) = ∑ j>n τ j(x) und deshalb f(x) =<br />

∑j>n jτ j(x) > n. Also ist f −1 [−n, n] in ⋃ n<br />

j=1 Tr(τ j) enthalten und folglich<br />

kompakt.<br />

✷<br />

Wir geben nun eine typische Anwendung der Partitionen der Eins, die alsbald<br />

auch in allgemeinerer Form für <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> bewiesen wird.<br />

(11.7) Satz. Sei A ⊂ U 0 ⊂ U ⊂ R n mit offenen Mengen U 0 und U und einer<br />

in U abgeschlossenen Menge A. Sei f: U → W eine stetige Abbildung in eine<br />

offene Menge W ⊂ R k , deren Einschränkung auf U 0 glatt ist. Zu jeder stetigen<br />

Funktion ε: U → ]0, ∞[ gibt es eine glatte Abbildung g: U → W , so daß

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