Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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86 6 Bündel T. tom Dieck<br />
nach P (C n+1 ) × P (C n ) einbetten auf die Untermannigfaltigkeit, die durch die<br />
Gleichungen<br />
{[y 1 , . . . , y n+1 ], [x 1 , . . . , x n ] | x k i y j = x k j y i , 1 ≤ i, j ≤ n}<br />
beschrieben wird. Es enthält das projektive Bündel H(−k) als die Teilmenge der<br />
(x 1 , . . . , x n ), [u, 1] und H(k) als die Teilmenge der (x 1 , . . . , x n ), [1, v]. Damit wird<br />
auch H(k) jedenfalls nach P (C n+1 ) × P (C n ) eingebettet.<br />
4 Bestimmung von Tangentialbündeln<br />
In diesem Abschnitt beschreiben wir, wie sich Tangentialbündel wichtiger <strong>Mannigfaltigkeiten</strong><br />
konstruieren lassen.<br />
Zunächst betrachten wir Orbiträume glatter, freier, eigentlicher Operationen<br />
G × M → M einer Lieschen Gruppe G auf der Mannigfaltigkeit M. Nach I.5 hat<br />
M/G genau eine differenzierbare Struktur, so daß die Orbitabbildung p: M →<br />
M/G eine Submersion ist.<br />
Ist M irgendeine glatte G-Mannigfaltigkeit, so erhält man über das Differential<br />
der Linkstranslationen eine Operation auf dem Tangentialbündel<br />
G × T M → T M, (g, v) ↦→ (T l g )v.<br />
Diese Operation ist glatt und die Bündelprojektion äquivariant. Mit dieser Operation<br />
wird T M → M ein glattes G-Vektorraumbündel; darunter verstehen wir<br />
allgemein ein glattes Vektorraumbündel ξ: E → M mit differenzierbaren Operationen<br />
von G auf E und M, so daß ξ äquivariant ist und jede Linkstranslation<br />
l g : E → E Fasern linear in Fasern abbildet.<br />
(4.1) Satz. Sei ξ: E → M ein glattes G-Vektorraumbündel. Die Operation<br />
von G auf M sei frei und eigentlich. Dann ist die Abbildung der Orbiträume<br />
ξ/G: E/G → M/G ein glattes Vektorraumbündel.<br />
Beweis. Die Operation auf E ist frei. Hat M die Form G × U mit der Linksoperation<br />
von G auf dem Faktor U und ist ξ 0 : E 0 → U die Einschränkung des<br />
Bündels ξ auf {e} × U, so ist id ×ξ 0 : G × E 0 → G × U ein G-Vektorraumbündel<br />
und G × E 0 → E, (g, x) ↦→ gx ein Bündelisomorphismus. Folglich ist in diesem<br />
Fall E/G → M/G diffeomorph zu E 0 → U, also ein Vektorraumbündel. Im allgemeinen<br />
Fall wird M von offenen G-Mengen überdeckt, die G-diffeomorph zu<br />
Mengen der Form G × U sind. Es folgt, daß ξ/G lokal trivial ist.<br />
✷<br />
Die Orbitabbildung von Basis und Totalraum liefern ist eine Bündelabbildung<br />
ξ → ξ/G. Wir kehren zum Tangentialbündel zurück. Das Differential von p ist ein<br />
Morphismus T p: T M → T (M/G), der über die Orbitabbildung T M → (T M)/G<br />
faktorisiert und einen Morphismus q: (T M)/G → T (M/G) über M/G induziert.<br />
In jedem Fall ist q fasernweise surjektiv. Ist G diskret, so haben M und M/G<br />
dieselbe Dimension. Deshalb ist q ein Isomorphismus.