Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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94 6 Bündel T. tom Dieck<br />
Ist ν ∈ T a M ein bezüglich A nach außen weisender Vektor, so auch bezüglich<br />
M. Sei ν, v 2 , . . . , v m die Urbild-Orientierung von A = F −1 (B), wobei v i aus T a ∂A<br />
gewählt sind. Sei w 1 , . . . , w k aus N a ⊂ T a ∂M eine Basis des Komplements N a von<br />
T a ∂A in T a ∂M. Dann ist w 1 , . . . , w k auch eine Basis des Komplements von T a A in<br />
T a M. Definitionsgemäß ist dann w 1 , . . . , w k , ν, v 2 , . . . , v m die Orientierung von M,<br />
und deshalb liefert w 1 , . . . , w k , v 2 , . . . , v m das (−1) k -fache der Rand-Orientierung<br />
o(∂M). Folglich liefert v 2 , . . . , v m das (−1) k -fache der Urbild-Orientierung von<br />
(F |∂M) −1 (B). Dagegen ist v 2 , . . . , v m die Rand-Orientierung von ∂(F −1 (B)). ✷<br />
Sei A nulldimensional und kompakt und durch ɛ: A → {±1} orientiert. Wir<br />
setzen e(A) = ∑ a∈A ɛ(a).<br />
(5.9) Satz. Sei B eine eindimensionale orientierte kompakte Mannigfaltigkeit.<br />
Trägt ∂B die Rand-Orientierung, so gilt e(∂B) = 0.<br />
Beweis. Eine Komponente von B mit nicht-leerem Rand ist diffeomorph zu<br />
[0, 1], und für [0, 1] ist die Aussage wegen (5.6) klar. ✷<br />
Seien A und B glatte Untermannigfaltigkeiten von M mit transversem Schnitt<br />
und seien A, B und M orientiert. Dann ist auch A ∩ B orientierbar, und es gibt<br />
verschiedene Möglichkeiten, eine Orientierung festzulegen. Sei c ∈ A ∩ B und<br />
Dann ist<br />
N c A ⊕ T c A = T c M = N c B ⊕ T c B.<br />
N c A ⊕ N c B ⊕ T c (A ∩ B) = T c M.<br />
Die Orientierungen von A, B und M legen Orientierungen von N c A und N c B<br />
fest und die letzte Gleichung damit eine Orientierung o(A ∩ B; A, B) von A ∩ B.<br />
Gehen wir ebenso von B, A aus, so ergibt sich<br />
(5.10) o(A ∩ B; A, B) = (−1) (dM−dA)(dM−dB) o(B ∩ A; B, A)<br />
mit der Abkürzung dA = dim(A). Ist A ∩ B nulldimensional, so erhält jeder<br />
Schnittpunkt ein Vorzeichen, und wir nennen die Summe der Vorzeichen<br />
s(A, B) = e(o(A ∩ B; A, B))<br />
die Schnittzahl von (A, B) in M. Wegen (5.10) gilt dann<br />
s(A, B) = (−1) dA·dB s(B, A).<br />
Wegen (5.1) beschäftigen wir uns nun genauer mit Orientierungen von Vektorraumbündeln.<br />
Schon in VI.1 haben wir Orientierungen von Bündeln definiert. Wir erinnern<br />
daran. Eine Orientierung eines reellen n-dimensionalen Vektorraumbündels<br />
ξ: E → B ist eine Familie von Orientierungen aller Fasern ξ b mit der folgenden<br />
Eigenschaft: Es gibt um jeden Punkt eine (orientierungstreu genannte) Bündelkarte<br />
ϕ: ξ −1 (U) → U ×R n , die die Orientierung von ξ b für b ∈ U in die Standard-<br />
Orientierung des R n transportiert (n ≥ 1). Falls ξ eine Orientierung besitzt, heißt<br />
ξ orientierbar.