21.10.2014 Aufrufe

Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

T. tom Dieck 5 Der Satz vom Hauptorbit 73<br />

Die Standgruppe von (u, v) ∈ G × H V ist die Menge der g ∈ G, so daß<br />

für ein h ∈ H die Relation (gu, v) = uh, h −1 v besteht. Das bedeutet h ∈ H v<br />

und g ∈ uH v u −1 . Eine Standgruppe von G × HV ist daher G-konjugiert zu<br />

einer H-Standgruppe von V . Die H-Standgruppen von V sind aber H sowie die<br />

Standgruppen von V .<br />

✷<br />

(5.2) Satz vom Hauptorbit. Sei M/G zusammenhängend. Dann gelten:<br />

(1) Es gibt genau einen Isotropietyp (H) von M, so daß das Orbitbündel M (H)<br />

in M offen und dicht ist.<br />

(2) Der Raum M (H) /G ist zusammenhängend.<br />

(3) Für jeden Isotropietyp (K) gilt (H) ≤ (K).<br />

(4) M H schneidet jeden Orbit.<br />

Der durch den voranstehenden Satz bestimmte Orbittyp (H) heißt Hauptorbit<br />

von M und M (H) das zugehörige Hauptorbitbündel.<br />

Beweis. Induktion nach dim M. Ist dim M = 0, so ist M/G als zusammenhängender<br />

Raum ein Punkt, und M besteht aus einer einzigen Bahn. Für<br />

diese gelten offenbar die Aussagen des Satzes.<br />

Sei nun dim M ≥ 1. Wir betrachten zunächst eine Mannigfaltigkeit der Form<br />

G× H V . Da (G× H SV )/G ∼ = SV/H ist, so ist im Falle eines unzusammenhängenden<br />

Orbitraumes von G × H SV notwendig dim V = 1 und V die triviale H-<br />

Darstellung. Dann ist aber G × H V ∼ = G/H × R und der Satz für diesen Raum<br />

richtig.<br />

Andernfalls ist also der Orbitraum von G× H SV zusammenhängend und nach<br />

Induktionsvoraussetzung die Aussage des Satzes für diese Mannigfaltigkeit und<br />

die H-Mannigfaltigkeit SV richtig. Sei K ⊂ H und (K) der Hauptorbit von SV .<br />

Dann gilt entweder 0 ∈ V (K) , also H = K, oder V (K)<br />

∼ = SV(K) × ]0, ∞[ .<br />

Im ersten Fall ist SV (H) = SV H ; und weil SV (H) in SV dicht ist, so gilt<br />

SV = SV H ; das heißt aber, die Darstellung V ist trivial. Für G× H V ∼ = G/H ×V<br />

ist dann aber der Satz richtig.<br />

Im zweiten Fall ist<br />

(G × H V ) (K) = G × H V (K) ,<br />

und weil V (K) offen und dicht in V \ 0 und V ist, so ist (G × H V ) (K) offen und<br />

dicht in G × H V . Es ist<br />

(G × H V ) (K) /G ∼ = V (K) /H ∼ = SV (K) × ]0, ∞[<br />

zusammenhängend. Da zwei offene und dichte Mengen einen nichtleeren Schnitt<br />

haben, so kann es höchstens einen Orbittyp (H) geben, für den die erste Aussage<br />

des Satzes gilt. Also gelten die ersten beiden Aussagen für K statt H für M =<br />

G × H V . Damit ist dieser Fall erledigt.<br />

Wir überdecken nun M mit G-Mengen, die von der Form G × H V für gewisse<br />

H und V sind. Haben zwei solche G-Mengen einen nichtleeren Schnitt,<br />

so auch deren Hauptorbitbündel als offene und dichte Teilmengen, weshalb die<br />

zugehörigen Orbittypen gleich sind. Da M/G zusammenhängend ist, so folgt,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!