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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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110 7 Bordismus T. tom Dieck<br />

i # [α] = [ω]. Es gibt sicherlich eine Form γ ∈ Ω n c (U ∩ V ) mit I U∩V [γ] ≠ 0.<br />

Für diese Form ist dann I U∩V [γ] = I U ◦ k # [γ] ≠ 0, also k # [γ] ≠ 0, da I U ein<br />

Isomorphismus ist. Da Hc n (U) eindimensional ist, so ist also k # surjektiv. Sei<br />

γ so gewählt, daß k # [γ] = [α] ist und [β] = l # [γ] gesetzt. Dann gilt wegen<br />

i # k # = j # l # die Relation j # [β] = [ω]. Also haben i # und j # dasselbe Bild.<br />

Wir wählen nun eine lokal endliche Überdeckung von M durch offene Mengen<br />

(U j |j ∈ J), die zu R n diffeomorph sind. Es sei (τ j |j ∈ J) eine untergeordnete<br />

glatte Partition der Eins. Ist ω ∈ Ω n c (M), so ist ω = Στ j ω im wesentlichen eine<br />

endliche Summe, da ω kompakten Träger hat.<br />

Unser Ziel ist es zu zeigen, daß Hc n (M) höchstens eindimensional ist. Da es<br />

Formen ω mit I M [ω] ≠ 0 gibt, ist dann I M als Isomorphismus erkannt. Sei U 1<br />

eine der Mengen U j . Wir wählen α ∈ Ω n c (U 1 ) mit I M [α] = I U1 [α] ≠ 0. Es genügt<br />

zu zeigen: Zu jedem j ∈ J gibt es ein λ j ∈ R, so daß λ j [α] = [τ j ω] in Hc n (M) ist.<br />

Dann ist<br />

[ω] = Σ[τ j ω] = (Σλ j )[α]<br />

und [ω] als Vielfaches des fest gewählten Elementes [α] erkannt.<br />

Nun besagt aber der Zusammenhang von M, daß wir zu jedem j ∈ J eine<br />

endliche Folge j 1 , . . . , j k ∈ J so auswählen können, daß<br />

U 1 = U j1 , U ji ∩ U ji+1 ≠ ∅, U jn = U j<br />

(i = 1, . . . , n − 1). Nach den Vorüberlegungen haben dann für ι(j): U j ⊂ M<br />

die Abbildungen ι(j i ) # alle dasselbe Bild, woraus die Existenz einer Relation<br />

λ j [α] = [τ j ω] folgt.<br />

✷<br />

4 Der Abbildungsgrad<br />

Eine Abbildung f zwischen <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> heiße eigentlich, wenn kompakte<br />

Mengen kompakte Urbilder haben. Sei f: M → N eine eigentliche glatte Abbildung<br />

zwischen orientierten n-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong>. Das Zurückholen von Formen<br />

induziert eine lineare Abbildung f ∗ : Hc n (N) → Hc n (M), [ω] ↦→ [f ∗ ω], weil das<br />

Zurückholen mit der äußeren Ableitung vertauschbar ist. Ist N zusätzlich zusammenhängend,<br />

so ist I M ◦ f ∗ ◦ I −1<br />

N<br />

: R → R die Multiplikation mit einer reellen<br />

Zahl D(f), es gilt also die Gleichung<br />

∫<br />

∫<br />

(4.1)<br />

f ∗ ω = D(f) ω<br />

M<br />

für alle ω ∈ Ω n c (N). Tatsächlich ist D(f) eine ganze Zahl, wie (4.2) belegt. Wir<br />

nennen D(f) den (analytischen) Grad der eigentlichen glatten Abbildung f.<br />

Sei y ∈ N ein regulärer Wert von f. Nach dem Satz von Sard gibt es immer<br />

reguläre Werte. Ist f(x) = y, so setzen wir d(f, x, y) = 1, wenn das Differential<br />

T x f die Orientierung erhält, andernfalls sei d(f, x, y) = −1. Wir nennen diese<br />

Zahl das Orientierungsverhalten von f bei x. Da f eigentlich ist, ist P = f −1 (y)<br />

kompakt. Da y ein regulärer Wert ist, ist P diskret. Also ist P endlich und die<br />

N

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