Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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T. tom Dieck 3 Struktur der Bahnen 69<br />
(2.6) Notiz. Sei H eine abgeschlossene Liesche Untergruppe einer Lieschen<br />
Gruppe G. Dann ist die H-Operation H × G → G, (h, g) ↦→ hg auf der Mannigfaltigkeit<br />
G eigentlich. Insbesondere trägt der homogene Raum H\G eine glatte<br />
Struktur, so daß die Restklassenabbildung G → H\G eine Submersion ist. Die<br />
Rechtsoperation von G auf H\G durch Rechtstranslation ist glatt.<br />
Beweis. Die Menge C ist in diesem Falle das Urbild von H bei der Submersion<br />
t: G × G → G, (x, y) ↦→ x −1 y. Wir können also (2.1) anwenden. Die Glattheit der<br />
G-Operation auf H\G folgt mit der universellen Eigenschaft (3.8) einer glatten<br />
Quotientabbildung.<br />
✷<br />
(2.7) Linsenräume. Die zyklische Gruppe G = Z/m ⊂ S 1 operiere auf C n<br />
durch<br />
Z/m × C n → C n , (ζ, (z 1 , . . . , z n )) ↦→ (ζ r 1<br />
z 1 , . . . , ζ rn z n ).<br />
Seien r 1 , . . . , r n teilerfremd zu m. Die Einheitssphäre wird dann eine freie G-<br />
Mannigfaltigkeit S(r 1 , . . . , r n ), und der Orbitraum L(r 1 , . . . , r n ) heißt Linsenraum.<br />
✸<br />
(2.8) Projektive Räume. Die kompakte Gruppe S 1 ⊂ C operiert durch skalare<br />
Multiplikation auf der Einheitssphäre S 2n−1 ⊂ C n frei und eigentlich. Der<br />
Orbitraum ist der komplexe projektive Raum CP n . Ebenso operiert G = {±1}<br />
auf S n durch skalare Multiplikation und hat RP n als Orbitraum.<br />
✸<br />
(2.9) Graßmann-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong>. Auf S p (R n ) operiert GL(p, R) frei<br />
von links durch Matrizenmultiplikation. Zwei p-Tupel liegen genau dann in derselben<br />
Bahn, wenn sie denselben Unterraum aufspannen. Demnach ist die Orbitmenge<br />
GL(p, R)\S p (R n ) die Menge G p (R n ) der p-dimensionalen Unterräume<br />
des R n . Ist die Operation auch eigentlich? Wir nehmen einen anderen Standpunkt<br />
ein. Auf G p (R n ) werde eine rechte GL(n, R)-Operation so definiert, daß<br />
die kanonische Abbildung<br />
π: S(p, R n ) → G(p, R n ), (x 1 , . . . , x p ) ↦→ 〈 x 1 , . . . , x p 〉<br />
eine GL(n, R)-Abbildung wird. Die Standgruppe D p von 〈 e 1 , . . . , e p 〉 besteht aus<br />
den Matrizen der Form<br />
( ) A 0<br />
∈ GL(n, R), A ∈ GL(p, R)<br />
∗ ∗<br />
die wiederum eine abgeschlossene Untergruppe bilden. Damit können wir<br />
die Graßmann-Mannigfaltigkeit G p (R n ) als die GL(n, R)-Mannigfaltigkeit<br />
GL(n, R)/D p definieren.<br />
✸<br />
3 Struktur der Bahnen<br />
Wir geben Bedingungen an, unter denen die Bahnen einer glatten Operation<br />
Untermannigfaltigkeiten sind.