21.10.2014 Aufrufe

Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

T. tom Dieck 4 Bestimmung von Tangentialbündeln 89<br />

beschrieben (Aufgabe 2). Die orthogonale Gruppe O(n) hat als T E O(n) = LO(n)<br />

den Unterraum aller schiefsymmetrischen (n, n)-Matrizen. Um das Tangentialbündel<br />

der Graßmannschen Mannigfaltigkeit<br />

G k (R n+k ) ∼ = O(n + k)/O(k) × O(n)<br />

mittels (6.6) zu bestimmen, müssen wir LO(n + k)/LO(k) × LO(n) als O(k) ×<br />

O(n)-Darstellung beschreiben. Der Unterraum aller Matrizen der Form<br />

( ) O A<br />

−A t , A ∈ M(n, k)<br />

O<br />

wird isomorph auf LO(n + k)/LO(k) × LO(n) abgebildet. Die Operation von<br />

(C, D) ∈ O(k) × O(n) auf einer Matrix dieser Form wird durch Ersetzen<br />

von A durch CAD −1 gegeben. Begrifflich läßt sich diese Darstellung durch<br />

den Vektorraum Hom(R n , R k ) beschreiben, auf dem Aut(R n ) × Aut(R k ) durch<br />

((f, g), h) ↦→ fhg −1 operiert.<br />

Indem man jedem Unterraum sein orthogonales Komplement zuordnet, erhält<br />

man einen Diffeomorphismus G k (R n+k ) ∼ = G n (R k+n ). Deshalb kann man die<br />

tautologischen Bündel γ k und γ n beide als Bündel über G k (R k+n ) ansehen.<br />

In der Version O(n + k)/O(k) × O(n) sind diese Bündel assoziiert zu den<br />

O(k)- bzw. O(n)-Prinzipalbündeln, die der Projektion der zugehörigen Stiefel-<br />

<strong>Mannigfaltigkeiten</strong> assoziiert sind (siehe Abschnitt 1). Indem wir die voranstehende<br />

Diskussion des Tangentialbündels übersetzen, erhalten wir die folgende<br />

Aussage.<br />

(4.8) Satz. Seien γ k und γ n die tautologischen Bündel über G k (R n+k ). Dann ist<br />

das Tangentialbündel T G k (R n+k ) kanonisch isomorph zum Bündel Hom(γ n , γ k ).<br />

Der Isomorphismus ist mit der Operation von O(n+k) (und sogar GL(n+k, R))<br />

verträglich. Analoges gilt für komplexe Graßmannsche <strong>Mannigfaltigkeiten</strong>. ✷<br />

Wir verbinden die Ergebnisse (6.3) und (6.8). Das Bündel γ n ⊕ γ 1 ist trivial,<br />

also gilt γ ∗ n ⊕ γ ∗ 1 ∼ = (n + 1)ε. Wir bilden das Tensorprodukt mit γ 1 und erhalten<br />

wegen γ ∗ 1 ⊗γ 1<br />

∼ = ε und Hom(ξ, η) ∼ = ξ ∗ ⊗η einen Isomorphismus Hom(γ n , γ 1 )⊕ε ∼ =<br />

(n + 1)γ 1 .<br />

Der Totalraum eines glatten Vektorraumbündels ξ: E → M ist eine differenzierbare<br />

Mannigfaltigkeit. Wie sieht T E aus? Über E gibt es zwei kanonische<br />

Bündel:<br />

(1) ξ ∗ T M, das induzierte Tangentialbündel.<br />

(2) ξ ∗ E, das von sich selbst induzierte Bündel.<br />

(4.9) Satz. Das Tangentialbündel T E ist isomorph zu ξ ∗ T M ⊕ ξ ∗ E.<br />

Beweis. Da ξ: E → M eine Homotopieäquivalenz ist, mit dem Nullschnitt<br />

s: M → E als Inversem, genügt es nach dem Homotopiesatz für Bündel zu<br />

zeigen, daß T E|M zu T M ⊕ E isomorph ist. Dieser Isomorphismus ist sogar<br />

kanonisch. Da ξs = id ist, so ist T s: T M → T E|M ein Bündelmonomorphismus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!