Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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T. tom Dieck 3 Graßmannsche <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> 9<br />
RP n auch als Quotientraum von S n erhalten, bezüglich der Äquivalenzrelation,<br />
die antipodische Punkte identifiziert x ∼ −x. Ebenso erhalten wir CP n als<br />
kompakten Quotientraum von S 2n+1 ⊂ C n+1 bezüglich der Äquivalenzrelation<br />
z ∼ λz, λ ∈ S 1 .<br />
(2.1) Aufgaben und Ergänzungen.<br />
1. Einen anderen glatten Atlas für S n erhält man, wenn man die Kartenbereiche<br />
U i (±) = {(x 0 , . . . , x n ) | ±x i > 0} verwendet und die Koordinatensysteme<br />
ϕ i (±): U i (±) → U 1 (0), (x 0 , . . . , x n ) ↦→ (x 0 , . . . , x i−1 , x i+1 , . . . , x n ).<br />
Es ist lästig zu beweisen, daß beide Atlanten dieselbe differenzierbare Mannigfaltigkeit<br />
definieren. Später werden wir S n besser als Untermannigfaltigkeit des R n+1 definieren,<br />
wie es ihre Definition nahelegt.<br />
2. Zur Definition einer Karte muß man nicht unbedingt die euklidischen Räume verwenden.<br />
Um kanonische Karten zu erhalten, sind oft andere (normierte) Vektorräume<br />
nützlich. Wir behandeln noch einmal die stereographische Projektion. Sei V ein reeller<br />
Vektorraum mit Skalarprodukt 〈 −, − 〉, zugehöriger Norm ‖v‖ = 〈 v, v 〉 1/2 und Einheitssphäre<br />
S(V ) = {v ∈ V | ‖v‖ = 1}. Ist p ∈ S(V ), so sind die stereographische<br />
Projektion ϕ p : S(V ) \ {p} → 〈 p 〉 ⊥ mit dem Pol p auf die zu p orthogonale Hyperebene<br />
〈 p 〉 ⊥ und ihre Umkehrung π p durch<br />
ϕ p (x) =<br />
x − 〈 x, p 〉p<br />
1 − 〈 x, p 〉 , π p(u) = 2u + (‖u‖2 − 1)p<br />
1 + ‖u‖ 2<br />
erklärt.<br />
3 Graßmannsche <strong>Mannigfaltigkeiten</strong><br />
Wir verallgemeinern nun die projektiven Räume. Sei dazu E ein n-dimensionaler<br />
reeller Vektorraum und 0 < r < n. Wir machen die Menge G r (E) der r-<br />
dimensionalen Unterräume von E zu einer glatten Mannigfaltigkeit der Dimension<br />
r(n − r) und nennen sie dann eine Graßmann-Mannigfaltigkeit. Zu diesem<br />
Zweck konstruieren wir Karten für diese Menge.<br />
Sei K ein Unterraum der Kodimension r in E. Wir betrachten die Menge der<br />
Komplemente von K<br />
Dieses werden die Kartenbereiche. Sei<br />
U(K) = {F ∈ G r (E) | F ⊕ K = E.}<br />
P (K) = {p ∈ Hom(E, E) | p 2 = p, p(E) = K}<br />
die Menge der Projektionen mit Bild K. Dann ist P (K) → U(K), p ↦→ Kern(p)<br />
eine Bijektion. Die Menge P (K) ist ein affiner Raum über dem Vektorraum<br />
Hom(E/K, K). Sei j: K ⊂ E und q: E → E/K) die Quotientabbildung. Dann<br />
ist<br />
Hom(E/K, K) × P (K) → P (K), (ϕ, p) ↦→ p + jϕq