Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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T. tom Dieck 3 Normalenbündel 39<br />
(3.3) Satz. Sei f: X → Y ein lokaler Homöomorphismus. Sei A ⊂ X und sei<br />
f: A → f(A) = B ein Homöomorphismus. Jede Umgebung von B in Y enthalte<br />
eine parakompakte Umgebung. Dann gibt es eine offene Umgebung U von A in<br />
X, die durch f homöomorph auf eine offene Umgebung V von B in Y abgebildet<br />
wird.<br />
✷<br />
Beweis. Sei x ∈ X und y = s(x). Wir wählen offene Umgebungen U x von y in<br />
U und V x von x in N, so daß f einen Homöomorphismus U x → V x vermittelt.<br />
Die Umkehrung ist ein Schnitt s x von f über V x . Wegen s(x) = s x (x) stimmen<br />
beide Schnitte auf einer Umgebung von x in X überein.<br />
Nach dieser Vorbemerkung wählen wir eine Familie (V j | j ∈ J) offener<br />
Mengen V j ∈ N, die X überdecken, mit Schnittens j : V j → U von f, so daß<br />
s j |V j ∩ X = s|V j ∩ X. Durch eventuelle Verkleinerung von V j können wir erreichen,<br />
daß die Familie (V j | j ∈ J) lokal endlich ist, indem wir zum Beispiel<br />
eine untergeordnete Partition der Eins (τ j ) wählen und die V j durch τ −1<br />
j ]0, 1]<br />
ersetzen.<br />
Sei V = ∪ j∈J V j . Es gibt eine offene Überdeckung (W j | j ∈ J) von V mit<br />
W j ⊂ V j für alle j ∈ J. Zum Beispiel sind die W j die Träger einer Partition der<br />
Eins, die (V j ) untergeordnet ist. Sei<br />
W = {x ∈ W | x ∈ W i ∩ W j ⇒ s i (x) = s j (x)}.<br />
Dann ist X ⊂ W . Wir definieren einen stetigen Schnitt s auf W dadurch, daß<br />
wir s auf W j gleich s j setzen; nach Konstruktion ist dadurch s wohldefiniert,<br />
und die Stetigkeit folgt wegen der lokalen Endlichkeit.<br />
Wir zeigen: W ist eine Umgebung von X, und s(W ◦ ) ist offen. Wir wählen<br />
dazu eine offene Umgebung Q von s(x), x ∈ X, die bei f auf eine offene Umgebung<br />
f(Q) ⊂ V von x homöomorph abgebildet wird. Sodann wählen wir eine<br />
offene Umgebung A von x in V mit den folgenden Eigenschaften:<br />
(1) A ⊂ f(Q).<br />
(2) A trift nur endlich viele W j , etwa W j(1) , . . . , W j(k) .<br />
(3) x ∈ W j(1) ∩ . . . ∩ W j(k) .<br />
(4) A ⊂ V j(1) ∩ . . . ∩ V j(k) .<br />
(5) s j(t) (A) ⊂ Q, 1 ≤ t ≤ k.<br />
Eine derartige Wahl ist möglich: Wegen der lokalen Endlichkeit von (W j ) ist<br />
{j ∈ J | x ∈ W j } endlich; sei {j(1), . . . , j(k)} diese Menge. Sei ebenso x in<br />
V j(1) , . . . , V j(k) , V j(k+1) , . . . , V l enthalten. Dann ist<br />
A = f(Q) ∩ V j(1) ∩ . . . ∩ V j(k) ∩ (V \ W j(k+1) ∩ . . . ∩ (V \ W j(l)<br />
eine offene Umgebung von x in V mit den Eigenschaften (1) – (4). Wegen der<br />
Stetigkeit von s i ist s −1<br />
i (Q) eine offene Umgebung von x. Also läßt sich durch<br />
Verkleinerung von A auch A ⊂ s −1<br />
j(t)<br />
(Q) erreichen.<br />
Sei y ∈ A. Für 1 ≤ a, b ≤ k gilt dann s j(a) (y) = s j(b) (y), denn wegen (5) haben<br />
beide Seiten bei f dasselbe Bild, und f ist injektiv. Also liegt A in W . Siehe<br />
Aufgabe 1 zur Abrundung.<br />
✷