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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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22 1 <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> T. tom Dieck<br />

haben wesentlich die geometrische Untersuchung der Singularitäten von Polynomen<br />

angeregt [102]. Auf den grundlegenden Arbeiten von Freedman [47] und<br />

Donaldson [41] aufbauend kann man zeigen, daß es überabzählbar viele differenzierbare<br />

Strukturen auf der topologischen Mannigfaltigkeit R 4 gibt ([135]; auch<br />

[84] für weitere Bemerkungen dazu.) Systematische Darstellungen der neueren<br />

Theorie der 4-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong> findet man in [48], [42] und [?].<br />

✸<br />

(8.4) Verallgemeinerte Rotationsflächen. Die Abbildung<br />

R k \ 0 → S k−1 × ]0, ∞[ ,<br />

x ↦→ (‖x‖ −1 x, ‖x‖)<br />

ist ein Diffeomorphismus. Daraus erhalten wir einen Diffeomorphismus R k \ 0 ∼ =<br />

S k−1 × R. Sei M ⊂ R N eine glatte Untermannigfaltigkeit (N ≥ 1). Wir sehen<br />

dann<br />

M × S b ⊂ R N × S b = R N−1 × R × S b ∼ = R N−1 × R b+1 \ 0 ⊂ R N+b .<br />

Insbesondere hat (Induktion nach r) ein Produkt S n(1) × · · · × S n(r) eine Einbettung<br />

in den R N , N = 1 + n(1) + · · · + n(r).<br />

✸<br />

(8.5) Der Torus. Die Fläche S 1 × S 1 heißt Torus. Sie läßt sich durch eine<br />

Ringfläche als glatte Untermannigfaltigkeit des R 3 realisieren: Sei 0 < b < a.<br />

Durch Rotation um die z-Achse des Kreises vom Radius b um (a, 0) in der (x, z)-<br />

Ebene entsteht eine zu S 1 × S 1 diffeomorphe Untermannigfaltigkeit.<br />

Seien r und s positive Zahlen, die der Gleichung r 2 + s 2 = 1 genügen. Dann<br />

wird S 1 × S 1 durch (λ, µ) ↦→ (rλ, sµ) in die Einheitssphäre S 3 ⊂ C 2 als glatte<br />

Untermannigfaltigkeit {(z, w) | |z| = r, |w| = s} eingebettet.<br />

Sei p > 1 eine natürliche Zahl. Dann ist {(z 0 , z 1 ) | z p 0 = z1, p |z 0 | 2 + |z 1 | 2 = 1}<br />

eine Untermannigfaltigkeit von S 3 .<br />

✸<br />

(8.6) Torus-Knoten. Wir betrachten im C 2 die Teilmenge T (p, q) der (z, w),<br />

die den beiden Gleichungen z p − w q = 0 und |z| 2 + |w| 2 = 1 genügen. Seien p<br />

und q teilerfremde natürliche Zahlen und größer als 1. Setzen wir z und w in<br />

Polarkoordinaten an, z = r exp(iφ), w = s exp(iψ), so sind r und s als positive<br />

Zahlen für alle (z, w) ∈ T (p, q) gleich. Demnach liegt T (p, q) in dem Torus<br />

T = {(z, w) | |z| = r, |w| = s} und wird durch {(re iqt , se ipt ) | 0 ≤ t < 2π} parametrisiert.<br />

Läuft t von 0 nach 2π, so läuft der zugehörige Kurvenpunkt q-mal<br />

um den einen und p-mal um den anderen Faktor des Torus. Wird der Torus als<br />

Ringfläche im R 3 realisiert (8.4), so sind derartige Kurven verknotet und heißen<br />

(p, q)-Torusknoten.<br />

✸<br />

(8.7) Aufgaben und Ergänzungen.<br />

1. Ist Y eine glatte Untermannigfaltigkeit von Z und X ⊂ Y ein Teilraum, so ist X<br />

genau dann eine glatte Untermannigfaltigkeit von Y , wenn X eine glatte Untermannigfaltigkeit<br />

von Z ist. Ist X glatte Untermannigfaltigkeit, so gibt es um jeden Punkt<br />

x ∈ X eine Karte (U, ϕ, V ) von Z, so daß sowohl ϕ(U ∩ X) als auch ϕ(U ∩ Y ) aus<br />

V durch Schnitte mit linearen Unterräumen entstehen. (An X ⊂ Y ⊂ Z angepaßte

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