Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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6 Bündel<br />
1 Prinzipalbündel. Faserbündel<br />
Freie eigentliche glatte Operationen haben oft die Erscheinungsform eines sogenannten<br />
Prinzipalbündels. Sei E eine glatte G-Mannigfaltigkeit und p: E → B<br />
eine glatte Abbildung. Diese Daten bilden ein glattes G-Prinzipalbündel, wenn<br />
gilt:<br />
(1) Für x ∈ E und g ∈ G gilt p(gx) = p(x).<br />
(2) Zu jedem b ∈ B gibt es eine offene Umgebung U und einen G-<br />
Diffeomorphismus ϕ: p −1 (U) → G × U, genannt Bündelkarte, so daß<br />
pr 2 ◦ϕ = p. Dabei operiert G auf G × U durch Linkstranslation auf dem<br />
ersten Faktor (g, (h, x)) ↦→ (gh, x).<br />
Aus der Existenz der Bündelkarten folgt: Die Operation auf E ist frei (weil auf<br />
G × U frei), p ist eine Submersion (weil pr: G × U → U eine ist), p induziert<br />
einen Homöomorphismus p: E/G → B (weil p und die Orbitabbildung offen<br />
sind) und die Differenzabbildung ist stetig (weil sie für G × U stetig ist). Da wir<br />
den Orbitraum als hausdorffsch vorausgesetzt haben, erhalten wir insgesamt:<br />
(1.1) Notiz. Ist p: E → B ein glattes G-Prinzipalbündel, so operiert G frei und<br />
eigentlich auf E.<br />
✷<br />
(1.2) Satz. Sei M eine freie eigentliche glatte G-Mannigfaltigkeit. Dann ist die<br />
Orbitabbildung p: M → M/G ein G-Prinzipalbündel.<br />
Beweis. Wegen (8.3) müssen wir nur noch die Existenz von Bündelkarten zeigen.<br />
Sei s: U → M ein lokaler glatter Schnitt von p über der offenen Menge<br />
U ⊂ M/G. Dann sind ψ: G × U → p −1 (U), (g, u) ↦→ gs(u) und ϕ: p −1 (U) →<br />
G × U, x ↦→ (t(sp(x), x), p(x)) zueinander inverse G-Diffeomorphismen. Hierbei<br />
ist t: C → G die nach dem letzten Abschnitt zu einer eigentlichen Operation<br />
gehörende Differenzabbildung.<br />
✷<br />
Nach diesem Satz können wir also freie eigentliche glatte G-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong><br />
mit glatten G-Prinzipalbündeln identifizieren.<br />
(1.3) Notiz. Sei p: E → B ein glattes G-Prinzipalbündel, jetzt aber mit Rechtsoperation,<br />
und F eine glatte G-Mannigfaltigkeit mit Linksoperation. Dann ist die<br />
G-Operation<br />
G × (E × F ) → E × F,<br />
(g, x, y) ↦→ (xg −1 , gy)<br />
eigentlich. Wir bezeichnen den Orbitraum der Operation auf E × F mit E × G F .<br />
Die Projektion q: E × G F → B ist lokal trivial mit typischer Faser F .<br />
Beweis. Sei ϕ: p −1 (U) → U × G eine Bündelkarte. Dann haben wir Diffeomorphismen<br />
q −1 (U) ∼ = p −1 (U) × G F ∼ = (U × G) × G F ∼ = U × F,