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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 1 Isotopien 57<br />

E(ν) über dem Kartenbereich V um p trivial. Dann ist f 1 (E(ν)|V ) eine offene<br />

Umgebung von V ⊂ M ⊂ N in N. Sei W ⊂ E(ν) eine offene Umgebung von<br />

p ∈ M, so daß f 0 (W ) ⊂ f 1 (E(ν)|V ). In W wählen wir eine Menge der Form<br />

E(ν, η)|U, η > 0 mit einem Kartenbereich U, über dem E(ν) trivial ist. Mit einer<br />

glatten Partition der Eins verschafft man sich nun eine positive glatte Funktion<br />

ε: M → R, so daß für alle (U, η) wie eben ε(x) < η für x ∈ U. Aus E(ν, ε) erhalten<br />

wir durch Schrumpfung von f 0 eine geeignete Tubenabbildung. Das Argument<br />

unter (1) zeigt, daß Schrumpfung nicht die strenge Isotopieklasse verändert.<br />

Einbettungen werden als geometrisch gleichwertig angesehen, wenn sie ambient<br />

isotop sind. Eine glatte Einbettung f: S 1 → R 3 heißt Knoten im R 3 . Die<br />

zugehörige ambiente Isotopieklasse heißt der Knotentyp von f. Das Komplement<br />

des Bildes ist der Knotenaußenraum, und seine Fundamentalgruppe heißt die<br />

Knotengruppe. Die Knotentheorie ist die Untersuchung der Knotentypen. Isotope<br />

Knoten sind immer ambient isotop. Die Frage nach der Bestimmung der<br />

ambienten Isotopieklassen von Einbettungen M → N könnte man das allgemeine<br />

Knotenproblem nennen.<br />

(1.3) Satz. Sei M eine zusammenhängende Mannigfaltigkeit ohne Rand einer<br />

Dimension größer als 1. Seien {y 1 , . . . , y n } und {z 1 , . . . , z n } Teilmengen von M.<br />

Dann gibt es einen zur Identität diffeotopen Diffeomorphismus h: M → M mit<br />

h(y i ) = z i für 1 ≤ i ≤ n. Die Diffeotopie läßt sich außerhalb einer kompakten<br />

Menge als konstant annehmen.<br />

Beweis. Sei n = 1, y 1 = y, z 1 = z. Die Möglichkeit, y und z vermöge eines<br />

h zu verbinden, definiert eine Äquivalenzrelation auf M. Wenn wir zeigen, daß<br />

die Äquivalenzklassen offen sind, so folgt die Behauptung in diesem Fall wegen<br />

des Zusammenhangs von M. Um die Offenheit zu zeigen, genügt es, eine lokale<br />

Situation M = R zu betrachten. Wir zeigen: Zu jedem ε > 0 gibt es ein δ > 0<br />

und für jedes z ∈ R mit ‖z‖ < δ eine Diffeotopie h t von R, die h 1 (0) = z erfüllt<br />

und für ‖y‖ ≥ ε konstant ist. Für k = 1 konstruieren wir eine solche Isotopie in<br />

der Form h t (x) = x + tρ(x)z mit glattem ρ: R → R mit ρ(0) = 1 und Träger in<br />

[−ɛ, ɛ]. Die Ableitung von h t ist positiv, sofern |tρ ′ (x)z| < 1 ist für |z| < δ. Da<br />

h t beschränkt von der Identität abweicht, also eigentlich ist und eine injektive<br />

Immersion, ist h t eine Einbettung.<br />

Für k > 1 kann man zunächst durch Rotation annehmen, daß z die Form z =<br />

(z 1 , 0) ∈ R×R k−1 hat. Sei σ: R k−1 → [0, 1] eine glatte Funktion mit σ(0) = 1 und<br />

Träger in D η (0). Für (x, y) ∈ R 1 ×R k−1 setzen wir h t (x, y) = (x+tσ(y)ρ(x)z 1 , y).<br />

Wegen des Falls k = 1 ist h t ein Diffeomorphismus von R×{y} für jedes y. Durch<br />

Betrachtung der Funktionalmatrix sieht man dann, daß h t eine Immersion ist und<br />

als bejektive Abbildung ein Diffeomorphismus ist. Die Diffeotopie ist für |x| ≥ ε<br />

oder ‖y‖ ≥ η konstant.<br />

Für n > 1 führen wir den Beweis durch Induktion nach n. Es gibt eine Diffeotopie<br />

k t von N = M \ {y n , z n } mit k 1 (y i ) = z i für i < n und k 0 = id, weil<br />

wegen dim M > 1 auch N zusammenhängend ist. Da k t außerhalb einer kompakten<br />

Menge stationär ist, so sind alle k t in einer Umgebung von y n und z n

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