Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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T. tom Dieck 12 Eindimensionale <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> 31<br />
hausdorffsch. Enthielte nun V j<br />
i innere Teilintervalle (also solche mit zweipunktigem<br />
Rand), so wäre im Widerspruch zu (6.1) das Bild von V j<br />
i → V i × V j , x ↦→<br />
(x, g j i (x)) nicht abgeschlossen.<br />
✷<br />
Ebenso sieht man:<br />
(12.3) Lemma. Die Abbildung h j j<br />
i bildet jede Komponente von Vi<br />
diffeomorph<br />
auf eine Komponente von Vj<br />
i so ab, daß ein inneres Ende einem randständigen<br />
entspricht und umgekehrt.<br />
✷<br />
(12.4) Lemma. Besteht V j<br />
i und damit auch Vj<br />
i<br />
M = U i ∪ U j und M ist kompakt.<br />
aus zwei Komponenten, so ist<br />
Beweis. Ist U i ∪ U j kompakt, so ist wegen des Zusammenhangs von M schon<br />
M = U i ∪ U j , da U i ∪ U j dann sowohl offen als auch abgeschlossen ist. Seien<br />
K i ⊂ U i kompakte Teilmengen, so daß h i (K i ) ein abgeschlossenes Intervall ist,<br />
das beide Komponenten von V j<br />
i trifft. Dann ist wegen (12.4) M = K 1 ∪ K 2 , also<br />
M kompakt. Wir können übrigens K i so wählen, daß K 1 ∩ K 2 aus zwei Punkten<br />
besteht, und sehen daraus leicht, daß M jedenfalls homöomorph zu S 1 ist, als<br />
Quotient zweier Intervalle mit identifizierten Endpunkten.<br />
✷<br />
(12.5) Lemma. Sei α: J → J ein monoton wachsender Diffeomorphismus von<br />
J = ]0, 1[ . Sei 0 < ε < 1 gegeben. Dann gibt es η ∈ ]ε, 1[ und einen Diffeomorphismus<br />
δ: J → J, der für x ≤ ε mit α übereinstimmt und für x ≥ η die Identität<br />
ist.<br />
Beweis. Sei λ: R → R durch λ(x) = 0 für x ≤ 0 und λ(x) = exp(−x −1 ) für<br />
x > 0 definiert. Das ist bekanntlich eine für x > 0 streng monoton wachsende<br />
C ∞ -Funktion. Für a < b bilden wir damit<br />
ψ a,b (x) = 1 −<br />
λ(x − a)<br />
λ(x − a) + λ(b − x) .<br />
Sei 0 < M < 1 und ε < ζ < 1 so gewählt, daß für x < ζ die Ungleichung<br />
α(x) < M gilt. Sei η = ψ ε,ζ . Dann ist<br />
β(x) = α(x)η(x) + M(1 − η(x))<br />
eine C ∞ -Funktion, die für x ≤ ε mit α übereinstimmt, für x ≥ ζ konstant gleich<br />
M ist und für x < ζ streng monoton wachsend. Sei max(ζ, M) < η < 1. In<br />
analoger Weise verschafft man sich eine Funktion γ, die für x ≤ ε Null ist, für<br />
x ≥ η gleich x − M und für x ≥ ε streng monoton wachsend. Die Funktion<br />
δ = β + γ hat die gewünschten Eigenschaften.<br />
✷<br />
(12.6) Lemma. Habe V j<br />
i nur eine Komponente. Sei nach geeigneter Normierung<br />
V i = ]0, 2[ , V j = ]1, 3[ undV j<br />
i = ]1, 2[ . Dann gibt es einen Diffeomorphismus<br />
Ψ: U i ∪ U j → ]0, 3[ , der auf U i mit h i übereinstimmt.<br />
Beweis. Es ist U i ∩ U j vermöge h i , h j diffeomorph zu W = ]0, 2[ ∪ ϕ ]1, 3[ mit<br />
ϕ = g j i . Es genügt also, einen Diffeomorphismus W → ]0, 3[ zu finden, der auf