Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
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104 7 Bordismus T. tom Dieck<br />
(1.12) Aufgaben und Ergänzungen.<br />
1. Ω 0 (X) ist kanonisch isomorph zur freien abelschen Gruppe über π 0 (X).<br />
2. Indem man zwei orientierten singulären <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> ihr Produkt mit Produktorientierung<br />
zuordnet und ?? beachtet, erhält man eine bilineare Abbildung<br />
Ω m (X, A) × Ω n (Y, B) → Ω m+n (X × Y, X × B ∪ A × Y ).<br />
(Analog im nicht-orientierten Fall.) Insbesondere erhält man für einen Punkt P und<br />
Ω n = Ω n (P ) eine Verknüpfung Ω m × Ω n → Ω m+n . Damit wird Ω ∗ = (Ω n ) ein graduierter<br />
Ring. Als Spezialfall der Produktbildung wird Ω ∗ (X, A) ein graduierter Modul<br />
über Ω ∗ .<br />
3. Seien M 1 und M 2 orientierte ∂-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong>, die entlang einer Komponente<br />
N i ⊂ ∂M i vermöge eines Diffeomorphismus ϕ: N 1 → N 2 zu M verheftet werden. Es<br />
gibt eine Orientierung auf M, bezüglich der die kanonischen Einbettungen M i → M<br />
orientierungstreu sind, sofern ϕ bezüglich der Rand-Orientierungen auf den N i die<br />
Orientierung umkehrt.<br />
Ein Kragen κ: ] − ∞, 0] × ∂M → M einer orientierten Mannigfaltigkeit M ist<br />
orientierungstreu, wenn ] − ∞, 0] ⊂ R die Standard-Orientierung, ∂M die Rand-<br />
Orientierung und ] − ∞, 0] × ∂M die Produkt-Orientierung trägt.<br />
Um die Transitivität der Bordismenrelation nachzuweisen, muß man beim Identifizieren<br />
zweier orientierter Bordismen die Orientierung so definieren, daß die beiden<br />
ursprünglichen Bordismen orientierte Untermannigfaltigkeiten des neuen Bordismus<br />
werden. Nach den obigen Bemerkungen ist das möglich.<br />
2 Der Satz von Pontrjagin und Thom<br />
In diesem Abschnitt leiten wir einen fundamentalen Zusammenhang zwischen<br />
<strong>Mannigfaltigkeiten</strong> und Homotopiemengen her (2.6).<br />
Seien M und N glatte <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> und sei B ⊂ N eine glatte Untermannigfaltigkeit.<br />
Seien B und N randlos und M kompakt. Wir setzen voraus,<br />
daß f und f|∂M transvers zu B sind. Dann ist A = f −1 (B) eine Untermannigfaltigkeit<br />
vom Typ 1 in M. Wir wählen strenge Tubenabbildungen t ξ : E(ξ) → M<br />
für A in M mit Bild U und t η : E(η) → N für B in N mit Bild V . Wir versehen ξ<br />
mit einer Riemannschen Metrik und setzten D(ξ, ε) für das Bündel der ε-Zellen<br />
und U ε für das Bild von D(ξ, ε) bei t ξ . Wir wählen ε > 0 so klein, daß f(U ε ) ⊂ V<br />
ist. Unter allen diesen Voraussetzungen gilt:<br />
(2.1) Satz. Es gibt eine Homotopie f t von f = f 1 nach h = f 0 und ein ε > 0<br />
mit den folgenden Eigenschaften:<br />
(1) h|U ε entspricht vermöge t ξ und t η der Einschränkung auf D(ξ, ε) einer<br />
Bündelabbildung E(ξ) → E(η) über f: A → B.<br />
(2) Die Homotopie ist auf A und auf M \ U konstant.<br />
(3) Für alle t ∈ I gilt f −1<br />
t (N \ B) = M \ A.<br />
Beweis. Wir setzen ϕ = t η ◦ f ◦ t −1<br />
ξ<br />
: D(ξ, ε) → E(η). Wir haben die kanonische<br />
Homotopie von ϕ zu einer Bündelabbildung Φ, der Ableitung in Richtung der