Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
30 1 <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> T. tom Dieck<br />
(1) ‖f(x) − g(x)‖ ≤ ε(x) für alle x ∈ U.<br />
(2) f(x) = g(x) für alle x ∈ A.<br />
Beweis. Falls W ≠ R k ist, so betrachten wir die positive stetige Funktion<br />
ε 1 (x) = min(ε(x), 1d(f(x), 2 Rk \ W )). (Hier bezeichnet d(x, Z) den Abstand des<br />
Punktes x von der Menge Z bezüglich der Metrik d.) Erfüllt dann g: U → R k<br />
die Ungleichung (1) des Satzes, so liegt das Bild von g in W . Es genügt deshalb,<br />
den Fall W = R k zu betrachten.<br />
Wegen der Stetigkeit von f und ε gibt es zu jedem p ∈ U \ A eine offene<br />
Umgebung U p von p in U \ A, so daß ‖f(x) − f(p)‖ ≤ ε(x) für alle x ∈ U p .<br />
Sei τ 0 , τ p | p ∈ U \ A eine glatte Partition der Eins, die U 0 , U p | p ∈ U \ A<br />
untergeordnet ist. Dann wird durch g(x) = τ 0 (x)f(x) + ∑ p∈U\A τ p(x)f(p) eine<br />
glatte Funktion g: U → R k definiert. Wegen Tr(τ p ) ⊂ U p ⊂ U \A gilt g(a) = f(a)<br />
für a ∈ A. Es ist g(x) − f(x) = ∑ p∈U\A τ p(x)(f(p) − f(x)). Daraus folgt<br />
‖g(x) − f(x)‖ ≤ ∑<br />
≤<br />
p∈U\A<br />
τ p (x)‖f(p) − f(x)‖ =<br />
∑<br />
τ p (x)ε(x) ≤ ε(x).<br />
∑<br />
p∈U\A,x∈U p<br />
τ p (x)‖f(p) − f(x)‖<br />
Damit hat g die im Satz behaupteten Eigenschaften.<br />
✷<br />
12 Eindimensionale <strong>Mannigfaltigkeiten</strong><br />
Wir benutzen nun die voranstehenden Begriffsbildungen, um die eindimensionalen<br />
<strong>Mannigfaltigkeiten</strong> zu klassifizieren.<br />
(12.1) Satz. Eine zusammenhängende eindimensionale glatte Mannigfaltigkeit<br />
ohne Rand ist diffeomorph zu R oder zu S 1 .<br />
Einzelne Beweisschritte formulieren wir als Lemma. Zunächst eine Vorbereitung.<br />
Sei M eine zusammenhängende eindimensionale Mannigfaltigkeit. Da M eine<br />
abzählbare Basis hat, gibt es einen Atlas aus Karten (U j , h j , V j ), j ∈ J mit den<br />
folgenden Eigenschaften: J ist abzählbar; V j ist ein offenes Intervall; für i ≠ j<br />
ist U i ∩ U j von U i und U j verschieden. Es ist nützlich zu bemerken, daß durch<br />
geeignete Normierung V j als ein beliebiges offenes Intervall gewählt werden kann.<br />
Ist U i ∩ U j ≠ ∅, so ist h i (U i ∩ U j ) = V j<br />
i eine nichtleere offene Teilmenge des<br />
Intervalls V i . Diese Menge ist deshalb eine disjunkte Vereinigung von offenen<br />
Teilintervallen. Ist a < b < c, so nennen wir b ein inneres und c ein randständiges<br />
Ende des Teilintervalls ]b, c[ von ]a, c[.<br />
(12.2) Lemma. Kein Teilintervall von V j<br />
i hat einen zweipunktigen Rand in<br />
V i . Es besteht folglich V j<br />
i höchstens aus zwei Teilintervallen, die jeweils an den<br />
Enden von V i liegen.<br />
Beweis. Es ist U i ∪ U j homöomorph zu dem Raum Z, der aus V i + V j durch<br />
die Identifizierung g j i = h j h −1<br />
i : V j<br />
i → Vj<br />
i entsteht. Nach Voraussetzung ist Z