Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
106 7 Bordismus T. tom Dieck<br />
(2) Es ist U = g −1 E und M = g −1 B.<br />
(3) Die Verkettung (g|U)t: E(ν) → U → E ist eine Bündelabbildung über g.<br />
Unter diesen Bedingungen ist g(Q \ U) = {∞} und g transvers zu B.<br />
(2.4) Satz. Jede stetige Abbildung f: Q → M(ξ) ist homotop zu einer Abbildung<br />
in Normalform.<br />
Beweis. Wir ändern zunächst f so homotop zu g ab, daß g und g|∂Q transvers<br />
zu B ⊂ M(ξ) sind.<br />
Wir haben dann die glatte Untermannigfaltigkeit M = g −1 (B) ⊂ Q. Wir<br />
betrachten W = g −1 (E) als Untermannigfaltigkeit und wählen eine strenge Tubenabbildung<br />
t: E(ν) → W mit Bild U. Nach (2.1) können wir nach einer weiteren<br />
Homotopie annehmen, daß g auf dem Bild D ⊂ U eines Zellenbündels D(ν, ε)<br />
einer Bündelabbildung<br />
Φ = gt: E(ν) → E(ξ)<br />
entspricht. Wir definieren damit h: Q → M(ξ) durch Φt −1 auf U und als konstante<br />
Abbildung mit Wert ∞ sonst. Dann ist h eine stetige Abbildung in Normalform.<br />
Die Abbildungen g und h stimmen auf D überein. Sie bilden beide Q \ D ◦<br />
nach M(ξ) \ B ab und stimmen auf dem Sphärenbündelrand S von D überein.<br />
Nach (2.3) sind sie also homotop.<br />
✷<br />
Wir geben eine etwas andere Beschreibung der Abbildungen in Normalform.<br />
Man bildet die Quotientabbildung Q → Q/(Q \ U). Das Bild Q/(Q \ U) ist<br />
eine Einpunkt-Kompaktifizierung U c von U. Die Tubenabbildung t liefert einen<br />
Homöomorphismus t −1 : U c → E(ν) c = M(ν). Die Bündelabbildung Φ: E(ν) →<br />
E(ξ) liefert M(Φ): M(ν) → M(ξ). Insgesamt erhalten wir also<br />
h M,Φ : Q → Q/(Q \ U) = U c → M(ν) → M(ξ).<br />
Eine Konstruktion dieser Art heißt Pontrjagin-Thom-Konstruktion.<br />
Mit Hilfe der Pontrjagin-Thom-Konstruktion erhalten wir eine Beschreibung<br />
der Homotopiemenge [Q, M(ξ)] durch geeignete Bordismenklassen von <strong>Mannigfaltigkeiten</strong>.<br />
Sei weiterhin E(ξ) → B ein glattes Vektorraumbündel über der geschlossenen<br />
Mannigfaltigkeit B. Sei ferner Q ebenfalls eine geschlossene Mannigfaltigkeit. Eine<br />
ξ-Struktur auf einer Untermannigfaltigkeit M von Q ist eine Bündelabbildung<br />
f: ν → ξ des Normalenbündels ν von M in Q nach ξ. Das Paar (M, f) heißt<br />
dann ξ-Untermannigfaltigkeit von Q. Zwei ξ-Untermannigfaltigkeiten (M 0 , f 0 )<br />
und (M 1 , f 1 ) heißen ξ-bordant, wenn es eine ξ-Untermannigfaltigkeit (W, F ) von<br />
Q × [0, 1] vom Typ 1 mit Rand<br />
V 0 × 0 ∪ V 1 × 1 = W ∩ (Q × {0, 1})<br />
gibt, deren ξ-Struktur f 0 und f 1 erweitert. Wir sagen dann, (W, F ) sei ein ξ-<br />
Bordismus zwischen (M 0 , f 0 ) und (M 1 , f 1 ). Zum letzteren bemerken wir, daß<br />
ν(W, Q × [0, 1])|M i kanonisch mit ν(M i , Q) identifiziert werden kann.