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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 2 Tangentialbündel 37<br />

die Projektion π M : T M → M, (p, v) ↦→ p. Zu jeder Karte k = (U, h, V ) der n-<br />

Mannigfaltigkeit M definieren wir mit Hilfe der universellen Morphismen i k eines<br />

Tangentialraums Bündelkarten<br />

ϕ k : T U = ⋃ p∈U T p(M) → U × R n ,<br />

(p, v) ↦→ (p, i k (v)).<br />

Das Verheftungsprinzip des achten Abschnitts liefert:<br />

(2.1) Satz. Es gibt genau eine Struktur eines glatten n-dimensionalen Vektorraumbündels<br />

auf π M : T M → M, für die alle ϕ k glatte Bündelkarten sind. Insbesondere<br />

ist damit T M eine glatte 2n-Mannigfaltigkeit und π M eine Submersion.✷<br />

Das durch diesen Satz gewonnene Bündel heißt Tangentialbündel von M. Allgemein<br />

kann man analog Vektorraumbündel aus Klebedaten von Bündelkarten<br />

gewinnen. So entsteht das duale Tangentialbündel oder Kotangentialbündel T ∗ M<br />

aus den Dualräumen T ∗ p (M) von T p (M). Verheftet wird jetzt mit den dualen<br />

Abbildungen der Differentiale der Kartenwechsel.<br />

Eine glatte Abbildung f: M → N induziert eine glatte, fasernweise lineare<br />

Abbildung T f: T M → T N über f, die auf T p (M) gleich T p f ist; es gilt also<br />

f ◦π M = π N ◦T f. Fasernweise lineare Abbildungen zwischen Vektorraumbündeln<br />

heißen Bündelmorphismen.<br />

Ist p: E → B ein Vektorraumbündel, so heißt eine Abbildung s: U → E mit<br />

p ◦ s = id(U) ein Schnitt von p über U. Wir definieren: Ein glattes Vektorfeld<br />

auf M ist ein glatter Schnitt von π M : T M → M. Ist f: M → R glatt, so ist<br />

T p f ∈ T ∗ p M, und durch p ↦→ T p f wird ein glatter Schnitt des Kotangentialbündels<br />

geliefert, der oft mit df: M → T ∗ M bezeichnet wird.<br />

(2.2) Notiz. Sei M ⊂ R q eine glatte n-dimensionale Untermannigfaltigkeit.<br />

Dann ist<br />

T M = {(x, v) | x ∈ M, v ∈ T x M} ⊂ R q × R q<br />

eine 2n-dimensionale glatte Untermannigfaltigkeit.<br />

Beweis. Zum Beweis schreibe man M lokal als h −1 (0) mit einer Abbildung<br />

h: U → R q−n , deren Differential überall den Rang q − n hat. Dann ist lokal T M<br />

durch das Urbild der Null von<br />

U × R q → R q−n × R q−n ,<br />

(u, v) ↦→ (h(u), Dh(u)(v))<br />

beschrieben, und diese Abbildung hat überall den Rang 2(q − n), was man am<br />

besten durch Betrachtung der Einschränkungen auf U × 0 und u × R q erkennt.✷<br />

Eine Riemannsche Metrik auf einem Vektorraumbündel p: E → B ist eine Familie<br />

s b von Skalarprodukten auf den Fasern E b , die stetig (glatt) von b abhängen.<br />

Letzteres bedeutet: Ist ϕ: p −1 (U) → U ×R n eine Bündelkarte und t b das vermöge<br />

ϕ von E b auf R n übertragene Skalarprodukt, das bezüglich der Standardbasis<br />

durch die positiv definite, symmetrische Matrix P (b) beschrieben wird, so hängt<br />

P (b) stetig (glatt) von b ∈ U ab. Sind die s j Riemannsche Metriken des Bündels

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