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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 11 Partition der Eins 27<br />

(2) Für jedes Tripel (i, j, k) ∈ J × J × J induziert g j i eine Bijektion<br />

g j i : U j i ∩ U k i −→ U i j ∩ U k j ,<br />

und es gilt g k j ◦ g j i = gk i als Abbildung von U j i ∩ U k i nach U i k ∩ U j k .<br />

Wir nennen Familien (U j , U k j , g k j ) mit den genannten Eigenschaften eine Familie<br />

von Klebedaten oder ein Klebedatum.<br />

Zu einem Klebedatum betrachten wir die disjunkte Summe ∐ j∈J U j und darauf<br />

die Äquivalenzrelation<br />

x ∈ U i ∼ y ∈ U j sofern x ∈ U j i und g j i (x) = y.<br />

Sei X die Menge der Äquivalenzklassen und h i : U i → X die Abbildung, die jedem<br />

x ∈ U i seine Klasse zuordnet. Dann gilt: h i ist injektiv; setzen wir U(i) = Bild h i ,<br />

so ist U(i) ∩ U(j) = h i (U j i ).<br />

Sei umgekehrt X Quotient von ∐ i U i nach einer Äquivalenzrelation, so daß<br />

alle kanonischen Quotientabbildungen h i : U i → X injektive Abbildungen auf<br />

U(i) sind. Wir setzen U j i = h −1<br />

i (U(i) ∩ U(j)) und g j i = h−1 j ◦ h i : U j i → Uj. i Dann<br />

sind die U i , U j i , gj i ein Klebedatum.<br />

(10.1) Notiz. In einem Klebedatum (U i , U j i , gj i ) seien die U i topologische<br />

Räume, die U j i ⊂ U i offen und die g j i : U j i → Uj i Homöomorphismen. Trage X die<br />

Quotienttopologie bezüglich der Restklassenabbildung p: ∐ U i → X. Dann gilt:<br />

(1) Die h i sind Homöomorphismen auf offene Teilmengen von X.<br />

(2) Sind alle U i Hausdorff-Räume, so ist X genau dann ein Hausdorff-Raum,<br />

wenn γ j i : U j i → U i × U j , x ↦→ (x, g j i (x)) für alle (i, j) ∈ J × J eine abgeschlossene<br />

Einbettung ist.<br />

Seien die U i glatte n-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong> und die g j i Diffeomorphismen. Dann ist<br />

X lokal euklidisch von der Dimension n. Ist X hausdorffsch mit abzählbarer<br />

Basis, so trägt X genau eine Struktur einer glatten n-Mannigfaltigkeit, bezüglich<br />

der die h i glatte Einbettungen auf offene Untermannigfaltigkeiten sind. ✷<br />

Der einfachste Fall von (10.1) liegt vor, wenn nur zwei <strong>Mannigfaltigkeiten</strong><br />

U 1 , U 2 gegeben sind und U 1 ⊃ V ϕ 1<br />

✲ V 2 ⊂ U 2 ein Diffeomorphismus zwischen<br />

offenen Teilen ist. Dann ist X = U 1 ∪ ϕ U 2 der Raum, der aus U 1 + U 2 entsteht,<br />

indem v ∈ V 1 mit ϕ(v) ∈ V 2 identifiziert wird.<br />

(10.2) Beispiel. Sei U 1 = U 2 = R n und U1 2 = U2 1 = R n \ {0}. Ist g1 2 = id,<br />

so entsteht ein Raum, der nicht hausdorffsch ist, der sogenannte R n mit zwei ”<br />

Nullpunkten“. Ist g1(y) 2 = y‖y‖ −2 , so ist das Resultat diffeomorph zu S n . ✸<br />

11 Partition der Eins<br />

Ein wichtiges Beweismittel der Topologie sind Partitionen der Eins. Eine Familie<br />

(C j | j ∈ J) eines Raumes X heißt lokal endlich, wenn jeder Punkt x ∈ X eine<br />

Umgebung hat, die nur endlich viele C j trifft. Der Träger Tr(t) von t: X → R ist<br />

die abgeschlossene Hülle von t −1 (R \ 0). Eine Familie T = (t j : X → R | j ∈ J)

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