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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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20 1 <strong>Mannigfaltigkeiten</strong> T. tom Dieck<br />

(7.5) Satz. Sei f: M → N glatt und q ∈ f(M) ein regulärer Wert. Dann ist<br />

A = f −1 (q) eine glatte Untermannigfaltigkeit von M; ihre Kodimension ist gleich<br />

der Dimension von N. Für jedes a ∈ A ist T a A der Kern von T a f.<br />

Beweis. Sei a ∈ A. Nach (3.4.3) ist f in geeigneten lokalen Koordinaten um a<br />

und f(a) die Projektion auf einen Unterraum. Die Punkturbilder einer Projektion<br />

sind sicherlich Untermannigfaltigkeiten. Der Unterraum T a A ⊂ T a M liegt im<br />

Kern von T a f und ist aus Dimensionsgründen gleich diesem Kern.<br />

✷<br />

(7.6) Satz. Sei M eine glatte m-Mannigfaltigkeit und N ⊂ M eine Teilmenge.<br />

Folgende Aussagen sind äquivalent:<br />

(1) N ist eine k-dimensionale glatte Untermannigfaltigkeit von M.<br />

(2) Zu jedem a ∈ N gibt es eine Umgebung U von a in M und eine glatte<br />

Abbildung f: U → R m−k , die in U den konstanten Rang m − k hat und für die<br />

U ∩ N = f −1 (0) ist.<br />

Beweis. (1) ⇒ (2). Sei (U, h, V ) eine an N angepaßte Karte von M. Sei p: V ⊂<br />

R m → R m−k die Projektion auf die letzten m − k Koordinaten. Dann ist f =<br />

ph: U → R m−k eine Abbildung mit den in (2) genannten Eigenschaften.<br />

(2) ⇒ (1). Es genügt nach (7.1.2), M als offene Teilmenge von R m anzunehmen.<br />

Dann verwenden wir (3.4).<br />

✷<br />

(7.7) Aufgaben und Ergänzungen.<br />

1. Sei f: M → N eine bijektive glatte Abbildung. Das Differential habe konstanten<br />

Rang. Dann ist f ein Diffeomorphismus.<br />

2. Es gibt injektive Immersionen f: R → R 2 , die kein Homöomorphismus auf das Bild<br />

sind.<br />

8 Beispiele<br />

Außerhalb des Nullpunktes hat f: R n+1 → R, x ↦→ ‖x‖ 2 ein von Null verschiedenes<br />

Differential. Deshalb ist f −1 (c 2 ) = {x ∈ R n+1 | c = ‖x‖} = S n (c) eine glatte<br />

Untermannigfaltigkeit des R n+1 . Wir nennen S n = S n (1) die n-Sphäre. Die S n (c)<br />

sind alle untereinander diffeomorph (radiale Projektion). Die Untermannigfaltigkeit<br />

S n ist diffeomorph zu der im zweiten Abschnitt durch Karten definierten<br />

Mannigfaltigkeit S n . Zum Beweis zeigt man, daß die stereographischen Karten<br />

auch Karten für die Untermanigfaltigkeit S n sind. Dazu benutzt man (5.1.1).<br />

(8.1) Stiefel-<strong>Mannigfaltigkeiten</strong>. Sei V k (R n ) die Menge der orthonormalen<br />

k-Tupel (v 1 , . . . , v k ) von Vektoren v j ∈ R n . Schreiben wir v j als Zeilenvektor in<br />

eine Matrix, so ist V k (R n ) eine Teilmenge des Vektorraumes M = M(k, n; R)<br />

der reellen k × n-Matrizen. Sei Sym(k; R) = S die Menge der symmetrischen<br />

k × k-Matrizen. Die Abbildung f: M → S, A ↦→ A · A t hat V k (R n ) als Urbild der<br />

Einheitsmatrix E. Das Differential von f an der Stelle E ist X ↦→ XA t +AX t . Die<br />

Matrix X = 1 BA, B ∈ S hat das Bild B. Also ist E ein regulärer Wert von f und<br />

2<br />

folglich V k (R n ) eine Untermannigfaltigkeit von M. Übrigens ist V n (R n ) = O(n).

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