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Differenzierbare Mannigfaltigkeiten - Mathematisches Institut

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T. tom Dieck 4 Der Abbildungsgrad 111<br />

Summe d(f, y) = ∑ x∈P d(f, x, y) ∈ Z sinnvoll definiert. Falls f −1 (y) = ∅ ist, so<br />

setzen wir d(f, y) = 0. Mit diesen Definitionen gilt:<br />

(4.2) Satz. Es ist D(f) = d(f, y).<br />

Beweis. Nach dem Umkehrsatz der Differentialrechnung gibt es paarweise disjunkte<br />

offene Kartenbereiche U(x) um die Punkte x ∈ f −1 (y) = P , die bei f<br />

diffeomorph auf einen Kartenbereich V um y abgebildet werden. Wir setzen ferner<br />

voraus, daß V diffeomorph zu R n ist und wählen positive Parametrisierungen<br />

ϕ x : U(x) ← R n und ψ: V ← R n . Sei ω eine Form mit kompaktem Träger in V<br />

und ∫ ω ≠ 0. Es gilt<br />

V<br />

∫<br />

f ∗ ω = ∑ ∫<br />

∫ ∫<br />

f ∗ ω, ω = ω.<br />

M<br />

x∈P<br />

U(x)<br />

N V<br />

Nach Definition des Integrals ist<br />

∫ ∫ ∫<br />

f ∗ ω = ϕ ∗ xf ∗ ω =<br />

R n<br />

U(x)<br />

R n (fϕ x ) ∗ ω,<br />

∫<br />

V<br />

∫<br />

ω = ψ ∗ ω.<br />

R n<br />

Diese beiden Integrale über R n unterscheiden sich um den Diffeomorphismus<br />

ψ −1 ϕ x . Dessen Funktionaldeterminante ist genau dann überall positiv (bzw. negativ),<br />

wenn d(f, x, y) = 1 (bzw. d(f, x, y) = −1) ist. Nach dem Transformationssatz<br />

für Integrale ist deshalb<br />

∫<br />

∫<br />

(fϕ x ) ∗ ω = d(f, x, y) ψ ∗ ω.<br />

R n R n<br />

Damit folgt die Behauptung.<br />

Ist f nicht surjektiv, gibt es eine offene Menge V , die nicht im Bild von f<br />

liegt, denn andernfalls gäbe es zu y /∈ f(M) kompakte Umgebungen K n mit<br />

∩ n K n = {y} und f −1 (K n ) ≠ ∅, und da f eigentlich ist, wäre der Schnitt dieser<br />

Urbilder nicht leer und y läge im Bild dieses Schnittes. Für eine Form ω mit<br />

Träger in V ist dann f ∗ ω die Nullform, und deshalb ist D(f) in diesem Fall<br />

gleich Null.<br />

✷<br />

Die Zahl d(f, y) können wir, unabhängig von der Integrationstheorie für jeden<br />

regulären Wert definieren. Satz (4.2) enthält dann auch die interessante Aussage,<br />

daß diese Zahl nicht von der Wahl des regulären Wertes abhängt. Wir notieren<br />

einige unmittelbare Folgerungen aus den Definitionen.<br />

(4.3) Satz. Der Abbildungsgrad hat die folgenden Eigenschaften:<br />

(1) Ist f: M → N nicht surjektiv, so ist D(f) = 0.<br />

(2) Sei der Grad für f: M → N und g: N → P definiert. Dann ist D(g ◦ f) =<br />

D(g)D(f).<br />

(3) Die Identität hat den Grad 1 und ein Diffeomorphismus den Grad ±1.<br />

(4) D(f 1 × f 2 ) = D(f 1 )D(f 2 ), wenn für f j : M j → N j die Grade definiert sind<br />

und die Produkte die Produktorientierung tragen.

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