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Arbeitsergebnis - Florian Seiffert

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Kapitel 12<br />

Glaubwürdigkeit<br />

301 Votanten nahmen Stellung zu den Themen/Themenbereichen in diesem Kapitel:<br />

• Kirche für die Menschen von heute?<br />

• Zum Problem der kirchlichen Sprache in Verkündigung und Liturgie<br />

• Macht, Strukturen und Finanzen<br />

• Option für die Armen<br />

• Ungeborenes Leben<br />

• Kirchlicher Umgang mit Sexualität<br />

• Wiederverheiratete Geschiedene<br />

• Geschwisterlichkeit<br />

Die ”Glaubwürdigkeit der Kirche” läßt sich gewiß nicht an einigen wenigen Themen festmachen.<br />

Es war aber auffällig, für wie viele Votanten die folgenden Themen ganz ausdrücklich<br />

mit der Überzeugungskraft oder der Glaubwürdigkeit der Kirche verknüpft sind. Offenbar verdunkelt<br />

das kritisierte Verhalten der Kirche in diesen Fragen die Leuchtkraft des Evangeliums<br />

mehr, als viele treue Nachfolge einzelner Gläubiger oder institutionalisierte Nächstenliebe diese<br />

zu erhellen vermögen.<br />

Ein Reihe von Voten (44) sprechen die Frage der Glaubwürdigkeit allgemein an. Generell wird<br />

ein Mangel an Glaubwürdigkeit, vor allem der Kirche beklagt, der weniger mit der verzerrenden<br />

Sicht der Öffentlichkeit und der Medien zusammenhängt, sondern auf vielfältigen<br />

Diskrepanzen, Spannungen und Brüchen im Leben der Kirche selbst beruht. Man sieht vor<br />

allem eine Diskrepanz zwischen der ”frohen Botschaft des Evangeliums” bzw. der humanen<br />

Praxis und Lehre Jesu und dem Verhalten der Kirche (manchmal der Seelsorger) gegenüber<br />

den Christen, vor allem gegenüber solchen, die in ihrer Lebensführung nicht den Normen<br />

der Kirchen entsprechen. Es wird auch konstatiert, daß es einen Bruch gibt zwischen dem<br />

konkreten Leben, der Praxis der Christen, und der (Moral-)Lehre der Kirche. Den Grund dieser<br />

Spannung sehen einige Voten darin, daß Kirche, anstatt sich für die wahren Werte des<br />

Evangeliums einzusetzen, den zentralen Fragen des Lebens der Menschen zuzuwenden, sich<br />

eher mit zweitrangigen, vor allem moralischen Fragen oder kirchlichen Binnenproblemen beschäftigt.<br />

Damit komme die eigentlich unersetzliche Herausforderung des Evangeliums und<br />

das Bild des befreienden Gottes im Leben der Christen und Menschen zu wenig zum Tragen.<br />

Gewünscht wird, daß Kirche Mut zum Positiven entwickelt, daß sie Glaubwürdigkeit im Handeln<br />

gewinnt, indem sie wie Jesus handelt, daß sie aufrichtiger und ehrlicher mit sich selbst<br />

umgeht und schließlich, daß sie lernt, zu ihren vergangenen und gegenwärtigen Fehlern zu<br />

stehen. Einzelne Voten machen die Glaubwürdigkeit der Kirche daran fest, daß es ihr gelingt,<br />

Frauen den Zugang zum Amt zu öffnen. (Vgl. Kapitel 7: ”Frau und Kirche”)<br />

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