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Arbeitsergebnis - Florian Seiffert

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KAPITEL 10. IM WANDEL: ”LEBENSWELTEN” 87<br />

Das Gewissen ist für jeden Menschen die oberste Instanz. (G321-733-0)<br />

Vorrang der Gewissensentscheidung vor dem Gehorsam. (G313-708-0)<br />

Insbesondere bei den Themen Empfängnisverhütung, Ehelosigkeit der Priester und<br />

Ökumene war die einhellige Meinung der Gruppe konträr bzw. wesentlich kompromißfreudiger<br />

als die offizielle Kirchenlinie. (G321-726-0)<br />

Die Kirche täte gut daran, den inneren Kompaß eines jeden Christen zunächst einmal<br />

zu respektieren, denn er ist auch Ausdruck für die Gegenwart Gottes in dieser Welt.<br />

(G361-818-0)<br />

Die Gewissensentscheidungen orientieren sich an den Geboten Gottes und der Offenbarung.<br />

Sie dürfen nicht vom Egoismus diktiert werden. (G343-781-0)<br />

Es muß u.E. unbedingt transparent werden, daß das kirchliche Lehramt eine wichtige<br />

Funktion für die Bildung und Formation des Gewissens hat, die persönliche Gewissensentscheidung<br />

aber nicht ersetzen kann. (G313-709-0)<br />

Tatsächlich fühlen sich die Einsender nicht ernstgenommen in ihren Gewissensentscheidungen,<br />

nicht ernstgenommen und respektiert, sondern eher gegängelt und bedrängt; es wird<br />

ihnen von seiten der Kirche nichts zugetraut. Obwohl gerade heute im gesamtgesellschaftlichen<br />

Raum der persönlichen Entscheidung und Übernahme von Verantwortung eine so große<br />

Bedeutung zukommen, so hohe Anforderungen gestellt werden, trägt die Kirche wenig dazu<br />

bei, daß die Gläubigen diese Herausforderungen gerecht werden können. Die Kirche und die<br />

kirchliche Lehre in diesem Bereich werden dabei als nicht hilfreich, eher als hemmend, bevormundend,<br />

ja restriktiv erlebt. Nach einem Votum sind in Kirche und Gesellschaft restaurative<br />

Tendenzen wahrnehmbar, die sich bedrohlich auswirken.<br />

Jahrhundertelang wurden wir, die Laien, von der ”Kirche da oben” versorgt, d.h. vollgespickt<br />

mit Verhaltensregeln, Verboten und Geboten, Entscheidungsspielräume gab<br />

es nicht. (G225-498-0) Damit korrespondiert, daß Laien in der Kirche zu wenig wichtige<br />

Funktionen und Ämter ausüben dürfen. Statt dessen werden die Laien in ihrer<br />

Mündigkeit nicht ernstgenommen, bis hinein in Gewissensentscheidungen; hier wird<br />

zum Teil lebenslanger Druck verspürt, an Wahrhaftigkeit kirchlicher Erziehung gezweifelt.<br />

(G112-031-0)<br />

Die aktuell auch in der Kirche anzutreffenden restaurativen Tendenzen in vielen moralischen<br />

Fragen sind unserer Auffassung nach dagegen Ausdruck von Zukunftsangst<br />

und Unbeholfenheit in einer sich ständig und immer schneller verändernden<br />

Zeit und geben keinen Raum dafür, die Anforderungen Gottes an uns situationsgerecht<br />

jeweils neu zu erspüren. Dies führt so weit, daß Menschen zunehmend das<br />

Gefühl äußern, keinen Raum mehr in der Kirche zu sehen, wo sie selbst vorkommen.<br />

Ja in vielen Fragen fühlen sie sich bevormundet und oftmals verurteilt, wo sie eigentlich<br />

Zuspruch und Verständnis suchen. (G361-838-0)<br />

Wenn die Kirche nicht endlich lernt, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren, die<br />

Verantwortlichkeit dem eigenen Gewissen gegenüber zu tolerieren, so macht sie sich<br />

selbst unglaubwürdig. Niemand will eine Kirche der Verbote, des Scheuklappengehorsams.<br />

Unser Glaube soll nicht eingeschränkt werden durch ein religiös, theologisch<br />

untermauertes System von Verhaltenscodices. Ist unser Glaube denn so arm, daß<br />

unsere Obrigkeit glaubt, ihn nur durch Verbote und Gebote am Leben erhalten zu<br />

können? (G225-498-0)<br />

Für die Votanten ist vor allem wichtig, daß Kirche das persönliche Gewissen und damit die<br />

Gewissensentscheidungen der Gläubigen respektiert und achtet. Sie wünschen sich mehr<br />

Zutrauen und Vertrauen in die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Christen, daß diese - bei<br />

allen menschlichen Schwächen und Unsicherheiten - den Anruf Gottes hören und umsetzen.<br />

Unterstützung bei der Gewissensbildung in den verschiedenen Lebensphasen durch Kirche<br />

ist erwünscht, aber dies solle Beratung und Hilfe zum Leben sein und nicht Reglementierung<br />

oder Bevormundung. Es wird auch darauf hingewiesen, daß Gewissensbildung nicht ein für<br />

allemal vollzogen und abgeschlossen sein kann, sondern vielmehr ein ständiger Prozeß ist,<br />

eine lebenslange Auseinandersetzung mit sich selbst, christlichen Werten und gesamtgesellschaftlichen<br />

Formen und Tendenzen.

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