Arbeitsergebnis - Florian Seiffert
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KAPITEL 4. DEN GLAUBEN LEBEN 28<br />
Wir kennen keine Ausgewogenheit zwischen Pastoral und Diakonie. In der Bibel wird<br />
davon gesprochen, daß die pastoralen und diakonischen Dienste gleichwertig nebeneinanderstehen<br />
sollen. In der kirchlichen Praxis ist vielerorts wenig von Gleichwertigkeit<br />
dieser Dienste zu erkennen. (VV-012-360)<br />
Die Caritas ist zu stark verbandsmäßig organisiert und deshalb zu weit vom einfachen<br />
Glauben entfernt. Es ist schon ein Gefühl beim Gläubigen gegeben, wenn es<br />
reicht, ”eine Spende zu überweisen”. (G381-932-0)<br />
Doch es käme nicht nur darauf an, daß sich die Gemeinde zu den Armen hinbewegt;<br />
es käme auch darauf an, daß sich die Armen zur Gemeinde hinbewegen und dort<br />
integriert werden. Aber das stößt im allgemeinen auf große Hindernisse. Die Armen<br />
würden sich in den meisten Gemeinden gar nicht wohlfühlen, weil sie sich fremd vorkämen.<br />
Unsere Gemeinden sind in erster Linie Gemeinden des Mittelstandes oder der<br />
Reichen. Sie sind stark bürgerlich geprägt und wenig vom Evangelium geformt. Man<br />
empfände es als Zumutung, wenn die Armen beim Gottesdienst dabei wären oder bei<br />
Versammlungen anderer Art (bei Feiern im Gemeindezentrum, bei Empfängen usw.)<br />
Man sage nicht, das ist doch gar nicht wahr! Wenn wir die Armen konkret vor unseren<br />
Augen sehen, dann wissen wir, daß es wahr ist! (VS-001-330)<br />
4.2 Einschätzung der Votanten<br />
Reflexion, Kritik, Beurteilung, Genese, Fragen<br />
In fast allen Voten, wenn nicht explizit, so doch der Tendenz nach, wird zum Ausdruck gebracht,<br />
daß der Dienst am Nächsten ein Wesenselement der Kirche ist. Es müsse zu einer<br />
Verzahnung der drei Grundfunktionen kommen. Diakonie soll in der Seelsorge ihren angemessenen<br />
Platz finden. Immer wieder klingt auch der missionarische Aspekt der Diakonie an,<br />
weil der gelebte Glaube überzeugend wirke. (vgl. Kapitel 11: ”Glaubwürdigkeit” sowie den Abschnitt<br />
4.1 im 4. Kapitel: ”Den Glauben bezeugen”).<br />
Diakonie will Kirche sichtbar machen. (D-225)<br />
Überzeugen durch echtes Zuhören, Trostspenden, Dienst am Nächsten (Besuch von<br />
Kranken, Nachbarschaftshilfe usw.) Devise: christliches Handeln überzeugt, Worte<br />
reichen nicht. (SB-253-BII))<br />
Grundsätzlich wird die fachliche Unterstützung des Caritasverbandes gewürdigt, es klingt<br />
aber auch an, daß Caritasverband und Gemeinden sich in ihrem Engagement nicht wahrnehmen<br />
und hin und wieder auch in Konkurrenz miteinander stehen. Gelegentlich wird auch<br />
die politische Dimension der Caritasarbeit angeführt. Neben der klaren Einschätzung, daß<br />
diakonales Handeln wegen des Vorbildes Jesu zum unbedingten Muß einer Gemeinde gehört,<br />
wird hin und wieder angeführt, daß das Handeln mit den Armen uns selber verändert und<br />
vor innerkirchlicher Nabelschau bewahrt.<br />
Im Empfinden der Gemeinde haben Liturgie und die Verkündigung einen ungleich höheren<br />
Stellenwert als die Diakonie/Caritas. Von seiten der Kirchenleitung - und auch<br />
von seiten der Gemeinde - wird oft nur nach Kirchenbesucherzahlen gefragt. Unbewußt<br />
oder bewußt wird der ”Wert” einer Gemeinde an der Zahl der Gottesdienstbesucher/innen<br />
gemessen. Es erscheint uns wichtig, daß die Diakonie, der geschwisterliche<br />
Dienst, einen neuen Wert erhält. Viele, die am ”Rande” stehen, werden durch<br />
diese Seite der Kirche/Gemeinde auf die ”christliche” Gemeinde aufmerksam, nicht<br />
durch die Zahl der Gottesdienstteilnehmer/innen. Daß die Eucharistiefeier ”Quelle<br />
und Höhepunkt” der Gemeinde ist, geht aus den Antworten unserer Gemeinden in<br />
der Gemeindebefragung hervor und ist unbestritten. (G118-098-0)<br />
Der Caritasarbeit in der Gemeinde wird sehr großer Stellenwert eingeräumt, Diakonie<br />
und Caritas werden als Anliegen großer Teile der Gemeinde gewertet. (G171-288-0)<br />
Zwischen Kirche und Caritas besteht zur Zeit eine deutliche Konkurrenzsituation: Bei<br />
der Verteilung der zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen bei der Bewertung<br />
der Wichtigkeit und Bedeutung der Arbeit von Kirche und Caritas. Während