Arbeitsergebnis - Florian Seiffert
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KAPITEL 8. FRAU UND KIRCHE 72<br />
Stellung der Frau in der kirchlichen Hierarchie<br />
Weitaus die meisten Zuschriften beschäftigen sich mit diesem Aspekt. Den vielen Möglichkeiten<br />
der Frau in der Gesellschaft und (bedingt) in der Gemeindearbeit stehen nur minimale<br />
Möglichkeiten in den kirchlichen Leitungs- und Amtsstrukturen gegenüber. Frauen sind<br />
hier absolut unterrepräsentiert, sie haben keine Entscheidungsbefugnis, Berufs- und Berufungsmöglichkeiten<br />
klaffen auseinander. Das alles erleben Frauen als Zurückweisung und<br />
Diskriminierung. Um so entschiedener setzen sie sich für einen gleichberechtigten Platz in<br />
der Kirche ein.<br />
Wir tun alles, doch Verantwortung dürfen wir nicht tragen. (G171-285-0)<br />
Es besteht ein eklatantes Mißverhältnis zwischen der Bedeutung der Frauen für das<br />
Funktionieren der alltäglichen Arbeit an der kirchlichen Basis und ihre Vertretung in<br />
der ”Kirchenspitze”. (G363-868-0)<br />
Frauen identifizieren sich stark mit ihrer Kirche und engagieren sich hier. Zugleich<br />
erfahren sie eine Zurückweisung, die mehr ist als vereinzelte und zufällige Verweigerung,<br />
an den Entscheidungsprozessen und Leitungsstrukturen teilzuhaben. (VV-023-<br />
220)<br />
In kirchlichen Entscheidungsgremien haben sie (die Frauen) ohne Amt keine Mitwirkungsmöglichkeit.<br />
(G367-923-0)<br />
Das Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Kirche beschäftigt viele; die Glaubwürdigkeit<br />
von Kirche steht mit deren Verwirklichung auf dem Spiel. Ohne dieselben Rechte<br />
können sich vor allem junge Frauen nicht in der Kirche wiederfinden. Die bisherigen Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
(z.B. als Lektorin, Kommunionhelferin, Pastoralreferentin) werden zwar<br />
begrüßt, reichen aber nicht aus. Begründet wird die Forderung nach Gleichstellung häufig<br />
mit Jesu Verhalten gegenüber Frauen und mit der gesellschaftlichen Gleichstellung von Mann<br />
und Frau, die von einigen als Zeichen der Zeit für das Wirken des Geistes Gottes gedeutet wird.<br />
Wie glaubwürdig ist Kirche, wenn sie der Frau ihren gleichberechtigten Platz verweigert,<br />
obwohl es biblisch-theologisch kein Hindernis gibt? (G351-804-0)<br />
Die Jüngeren meinen, sich ohne Teilhabe an der Macht auch nicht in dieser Kirche<br />
wiederzufinden. Für sie ist diese Frage eine Frage der Glaubwürdigkeit von Kirche.<br />
Hier erleben sie Kirche eindeutig negativ - und das ihr Leben lang. (G142-183-0)<br />
Die Stellung zur Frau (in der latent uralte Männerängste noch immer vorherrschen) ist<br />
skandalös. Wie leer wären unsere Kirchen, wie ohne Gott die Kinderherzen, wären<br />
die Frauen und Mütter nicht präsent und ’gehorsam’ (aber für alle Zeiten??)! ... Wenn<br />
die Frauen aus der Kirche hinausgehen, dann nehmen sie auch ihre Kinder mit. Das<br />
ist nach unserer Ansicht eine zentrale Überlebensfrage! (G343-788-0)<br />
Es wäre wünschenswert, daß die Kirchenoberen deutlich und ehrlich unterscheiden<br />
zwischen geschichtsbedingter, gesellschaftlicher Einschätzung der Frauen in den<br />
nachchristlichen Jahrhunderten und der spezifisch christlichen Haltung gegenüber<br />
Mann und Frau, und nur letzteres dürfte unserer Meinung nach für den Umgang mit<br />
der Frau in der Amtskirche maßgebend sein. (G232-476-0)<br />
Das Evangelium wendet sich gleichermaßen an Frauen und Männer. Alle Menschen<br />
hat Jesus in seine Nachfolge berufen. (G313-709-0)<br />
Pastoralreferentinnen, Meßdienerinnen und Lektorinnen können erst ein Anfang sein.<br />
(G262-647-0)<br />
Mitverantwortung von Frauen als Bereicherung<br />
Eine größere Mitverantwortung von Frauen in der Kirche wird ausdrücklich als Chance gesehen,<br />
nicht als Bedrohung. Zeichen dieser größeren Verantwortung sind die Einbeziehung von<br />
Frauen in liturgische Dienste sowie die Mitgestaltung des Gemeindelebens durch Pastoralund<br />
Gemeindereferentinnen. Frauen sind bereit zu verantwortlicher Mitwirkung, wollen aber<br />
kein Notstopfen für Priestermangel sein. Sie bringen spezifische Charismen und Gaben in die<br />
Kirche ein: Wärme, Gefühl und Herzlichkeit, Kreativität, neue Ideen, demokratischen Umgang