Arbeitsergebnis - Florian Seiffert
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KAPITEL 14. KIRCHLICHE VERBÄNDE 121<br />
wünschen uns, daß über das gemeinsame Tun/Arbeiten in den einzelnen Verbänden<br />
eine Atmosphäre geschaffen wird, wodurch ein Miteinander in der Gemeinde gestärkt<br />
und ausgebaut werden kann. (G141-283-0)<br />
Es ist kein Geheimnis, daß die Kolpingsfamilie - wie andere Gruppierungen auch - ein<br />
relativ hohes Durchschnittsalter hat. (G161-260-0)<br />
Vereinskirchliche Mentalität steht Initiativen und selbstorganisierten Gruppen meist<br />
bewußtlos oder ablehnend gegenüber, weil sie nicht ”zu uns” gehören. (VV-034-110)<br />
Die Voten der Verbände sind deutlich geprägt von der Einschätzung, daß sie weder in den Gemeinden<br />
noch von der Bistumsleitung ihrer Bedeutung gemäß wahrgenommen und gefördert<br />
werden.<br />
Wir stellen z.Zt. ein Ausbluten unserer Gemeinden fest (Kirchenaustritte, rapider Rückgang<br />
im Sonntangsmessbesuch), die Volkskirche scheint am Ende zu sein. Wie dankbar<br />
sollte ein Bistum für das Bestehen der kirchlichen Verbände sein. Bei einer großzügigen<br />
ideellen und materiellen Unterstützung und einer entsprechenden personellen<br />
Ausstattung könnten sie zu lebendigen Keimzellen für das kirchliche Leben werden.<br />
Wo die Pfarrgemeinden nicht mehr greifen, dort kann der Einfluß der Kirchen<br />
durch die Verbandsarbeit wachsen. Bei uns hat sich der Eindruck verfestigt, daß im<br />
Diözesanpastoralrat als dem Herausgeber des Papiers ”Anstöße” die Verbände weit<br />
unterrepräsentiert sind. (VV-007-130)<br />
Ein Votum belegt, daß es auf dem Hintergrund der Kirchendistanziertheit schwierig ist, religiöse<br />
Themen, Gottesdienste und eine Auseinandersetzung mit der Kirche wachzuhalten (G117-<br />
091-0).<br />
Eine Spezialfrage des Verbandswesens, nämlich die nach der geistlichen Leitung bzw. den<br />
Präsides, hängt nicht zuletzt mit dem sog. Priestermangel zusammen und wird von mehreren<br />
Verbänden (mit unterschiedlichen Akzentuierungen) und einem Gemeindevotum vorgebracht:<br />
Ein Pfarrer sollte nicht grundsätzlich Präses der verschiedensten Vereine, Verbände<br />
und Gruppierungen sein. Hier müssen die Verbände etc. umdenken lernen. In Seelsorgebereichen<br />
mit mehreren Gemeinden sind diese Aufgaben nicht mehr zu erfüllen.<br />
Sofern es bei den einzelnen Aufgaben sachgerecht möglich ist, sollten diese an Nicht-<br />
Geweihte delegiert werden, damit den Seelsorgern mehr Zeit für ihre eigentlichen<br />
Aufgaben als Geweihte zur Verfügung steht. (G117-109-0)<br />
Die Rolle der Präsides in unseren Vereinen muß neu überdacht werden, denn was<br />
haben wir davon, wenn der Präses so gut wie nie dabei ist. ... Andere Hauptamtliche,<br />
wie z.B. Diakone, Pastoral-und Gemeindereferenten, haben mehr Zeit und Ahnung<br />
und Erfahrung von unserem Leben. ...außerdem müssen wir unsere Erwartungen an<br />
die Präsides verändern, wir müssen uns selbst vertreten in den pfarrlichen Gremien,<br />
so z.B. im Pfarrgemeinderat. (VV-011-160)<br />
Dabei befürworten wir ausdrücklich, daß in Zukunft auch Seelsorgerinnen den Dienst<br />
einer Dekanatsfrauenseelsorgerin bzw. die Funktion eines ”Präses” der kfd übernehmen.<br />
(D-162)<br />
Geschichtlich interessant bleibt, daß zu Beginn der Jugendverbandsarbeit dem Priester<br />
die geistliche wie politische Leitung des Verbandes obliegt, politische und geistliche<br />
Leitung somit noch eine Einheit bilden. Einer Demokratisierung der Aufgaben<br />
des Priesters folgt eine Demokratisierung der Funktionszuweisung. Auf diesem Hintergrund<br />
forderten zunächst Frauen, inzwischen aber auch männliche Laien, ihren<br />
Anteil an geistlicher Leitung im Verband auf allen Ebenen sowie auch in den Mitgliedsverbänden.<br />
(VV-020-110)<br />
Ein Votum erwähnt die Studentenverbindungen (”Traditionsverbände”), die über die Verlautbarungen<br />
der Bischöfe zu den Verbänden von 1991 verärgert sind.