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Arbeitsergebnis - Florian Seiffert

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KAPITEL 10. IM WANDEL: ”LEBENSWELTEN” 85<br />

Doch der Wertewandel wird nicht nur negativ gezeichnet, auch auf eine Reihe positiver Entwicklungen<br />

wird hingewiesen, z.B. Demokratisierung, größere Freiräume für den einzelnen,<br />

die Möglichkeit, gesellschaftliche und kirchliche Tendenzen und Normen kritisch zu hinterfragen,<br />

das Eintreten vieler für gerechtere Strukturen in Politik und Kirche, für die Bewahrung<br />

der Schöpfung und für gesellschaftliche Randgruppen. In diesem Zusammenhang wird auch<br />

darauf hingewiesen, daß christlicher Glaube weniger ein Katechismus-Auswendiglernen, sondern<br />

Konsequenz einer reflektierten, persönlichen Entscheidung ist.<br />

Das Leben insgesamt ist zu detailliert technisch, jeder hat immer weniger Gesamteinsicht<br />

-immer mehr ist jeder nur Rädchen im Getriebe. (G133-151-0)<br />

Wir befinden uns in einer gesellschaftlichen Situation, die weniger von A-Religiösität,<br />

sondern mehr von einer diffusen Sinnsuche gekennzeichnet ist. Die ganz überwiegende<br />

Zahl der Menschen, die nach neuen Orientierungen und Begründungen ihrer<br />

Existenz suchen, sucht nicht mehr in den christlichen Kirchen. Die christlichen Kirchen<br />

stehen auf einem kaum noch zu übersehenden Markt vielfältigster Angebote in<br />

einer Konkurrenzsituation, der sie schon deshalb nicht gewachsen sind, weil sie sich<br />

auf diese Situation noch gar nicht eingestellt haben. (SB-112-C)<br />

Allgemein herrscht die Scheu vor Krankheit und die Unfähigkeit, über Krankheit, Behinderung<br />

und Tod zu sprechen und damit umzugehen. Angst vor eigener Hilflosigkeit.<br />

(G362-856-0)<br />

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks und dem Beitritt der<br />

östlichen Bundesländer zur Bundesrepublick ist die Situation in ganz Europa durch<br />

einen besonders aggressiven Fremdenhaß ... geprägt. (SB-112-C)<br />

Positiv in unserer Gesellschaft: die Sorge um die Bewahrung der Schöpfung, die Solidarität<br />

mit Randgruppen und Behinderten, der Eintritt für gerechte soziale und politische<br />

Strukturen sowohl in unserem Staat als auch in der sogenannten 3. Welt.<br />

(D-144)<br />

Es wurde festgestellt, daß allgemeine, demokratische Errungenschaften, wie freie<br />

Meinungsäußerung, Aus- und Weiterbildungschancen, Gleichberechtigung der Frauen<br />

etc., als positiv erlebt werden. (G143-195-0)<br />

Die pluralistische Gesellschaft bietet die Möglichkeit, das Christsein in Gewissensfreiheit<br />

zu praktizieren. (G146-242-0 + G146-243-0)<br />

Als Folgen dieses Wertewandels sehen eine Reihe von Votanten extreme Individualisierung, der<br />

sich zeigt in Rückzug ins Private, Vereinsamung, Materialismus, Konsumdenken, Bindungsangst,<br />

Gleichgültigkeit gegenüber Normen bzw. von Normen gesellschaftlicher oder religiöser<br />

Art. Aber andererseits eröffnet der Wandel auch Freiräume im persönlichen wie gemeinschaftlichen<br />

Leben, die es in der Vergangenheit nicht gab.<br />

Die Kirche hat bis in die Gegenwart zu wenig und mit oft unangemessenen Mitteln auf den<br />

Wertewandel reagiert. Einerseits hat sie nicht stark genug christliche Werte vertreten, andererseits<br />

auf gesellschaftliche Entwicklungen gar nicht oder restriktiv geantwortet. Damit hat<br />

sie anderen gesellschaftlichen Strömungen ihr ureigenstes Terrain überlassen. Christliche<br />

Glaubensangebote werden nicht zuletzt deswegen immer weniger verstanden oder für die eigene<br />

Lebenssituation fruchtbar gemacht. Doch auch die Kirche selbst scheint kein Vertrauen<br />

zum Wert der eigenen Botschaft zu haben.<br />

Die Individualisierung des Lebensgefühls, die oft bis zur Vereinzelung führt, das ”Angebotsdenken<br />

und -handeln”, die Freizeitmentalität haben unter anderem zur Folge,<br />

daß die Menschen sich schwertun, Bindungen einzugehen, sowohl im religiöskirchlichen<br />

Raum als auch im partnerschaftlichen ... (D-144)<br />

Sie (die Kirche) hat sich schon lange der Möglichkeiten begeben, christliche Wertvorstellungen<br />

Einfluß gewinnen zu lassen. (VD-010-180)<br />

Wir leben in einer Gesellschaft mit noch nie dagewesener Pluralität. Diese Vielfalt<br />

spiegelt sich in unseren Kirchen und Gemeinden aber unzulänglich wieder. (SB-112-<br />

C)<br />

Im realexistierenden Wertepluralismus kommt Kirche offenbar nicht mehr als ein ”verständliches”<br />

Werte- und Sinnangebot vor. ... Daß Glauben nicht mehr als sinnvoll ”verstanden”<br />

wird, hängt aber nicht nur mit gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen,<br />

sondern auch mit kirchlichen Nicht-Entwicklungen. (G342-774-0).

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