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Arbeitsergebnis - Florian Seiffert

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Kapitel 10<br />

Im Wandel: ”Lebenswelten”<br />

92 Votanten nahmen Stellung zu den Themen/Themenbereichen in diesem Kapitel:<br />

• Wertewandel<br />

• Freiheit, Gewissen<br />

• Arbeits- und Berufswelt<br />

Seelsorge findet unter Bedingungen statt, die sich immer rascher wandeln und alle Beteiligten<br />

immer stärker fordern. Besondes deutlich wird dieser Wandel bei Werten, die Menschen und<br />

Gesellschaft prägen und damit auch die Kirche und ihre Lebensvollzüge.<br />

Für den einzelnen gewinnt dabei das Gewissen eine immer größere Bedeutung bei der Gestaltung,<br />

ja der Bewältigung der Freiheit.<br />

Der Lebensbereich, der sich in den letzten Jahren am rasantesten verändert hat, ist die Arbeitswelt<br />

- man denke nur an Automatisierung, Computer, Arbeitslosigkeit.<br />

10.1 Wertewandel<br />

Nach Einschätzung aller Voten zum Thema ist in unserer Gesellschaft ein umgreifender Wertewandel<br />

auf allen Ebenen bis hin zu einem Werteverlust feststellbar. Es gibt kaum einen<br />

Bereich, der auszunehmen wäre. Eine starke Verunsicherung durchzieht die einzelnen Stellungnahmen.<br />

Der Prozeß der Umwertung vieler Werte ist den Votanten schmerzlich bewußt.<br />

Die unbegrenzt scheinenden Möglichkeiten des Menschen in Forschung und Technik verursachen<br />

genauso Unbehagen, ja Angst, wie die fortschreitende Technisierung am Arbeitsplatz<br />

oder zu Hause bzw. in der Freizeit.<br />

Materialismus und Egoismus nehmen nach Votenlage zu. Die vielen Möglichkeiten und Angebote<br />

der Freizeitindustrie machen eine vernünftige Auswahl nahezu unmöglich. Erlebt wird<br />

auch, daß im undurchdringlichen Neben- und Ineinander einer pluralen Gesellschaft überschaubare<br />

Lebensräume verlorengehen. Die ohnehin vorhandenen Zukunftsängste werden<br />

durch den Zusammenbruch des Kommunismus mit seinen Auswirkungen auch auf unsere<br />

Gesellschaft sowie das Wiedererwachen von Nationalismus und Fremdenhaß verstärkt. Die<br />

Masse an Informationen bewirkt eine starke Reizüberflutung, die es schwermacht, einen eigenen<br />

Standpunkt zu finden.<br />

Menschen suchen nach Sinn für ihr Leben. Diese Suche bleibt oft diffus, verfehlt ihr Ziel.<br />

Sorgen bereiten auf dem Markt der Sinnsuche die vielen Sekten und esoterischen Angebote.<br />

Die Sinnkrise zeigt sich auch im Umgang mit alten, kranken, behinderten und sterbenden<br />

Menschen, die vielfach ausgegrenzt werden.<br />

Institutionen, die verbindliche Normen aufzeigen, haben keine Konjunktur. Die Kirche, die<br />

hier eine große Aufgabe erfüllen könnte, sieht sich selbst einem massiven Wertewandel ausgesetzt,<br />

auf den sie nach Ansicht der Votanten nicht angemessen reagiert. Folgende Bereiche<br />

werden mehrfach und ausdrücklich genannt: Sexualität, Lebensformen, Ehe, Scheidung,<br />

kirchliches Amt, Hierarchie, Autorität (s. dazu Kapitel 10: ”Verfaßtheit der Kirche” und Kapitel<br />

11: ”Glaubwürdigkeit”).<br />

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