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Arbeitsergebnis - Florian Seiffert

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KAPITEL 12. GLAUBWÜRDIGKEIT 104<br />

12.2 Zum Problem der kirchlichen Sprache in Verkündigung<br />

und Liturgie<br />

57 Voten thematisieren das Problem der kirchlichen Sprache generell, in weiteren 41 Voten<br />

wird speziell die liturgische Sprache angesprochen. Die Voten äußern fast durchgängig Kritik<br />

an der kirchlichen bzw. liturgischen Sprache. Die Sprache in Theologie und Pastoral sei unverständlich,<br />

lebensfremd, abstrakt, nicht zeitgemäß; sie wird als antiquiert erlebt, errichtet<br />

Barrieren. Die Sprache der kirchlichen Dokumente sei schwer verständlich; in der Behandlung<br />

kirchlicher Fragen und Themen durch das kirchliche Lehramt löse sich die Amtskirche<br />

von den Gläubigen und der Sprache der einfachen Leute. Die kirchlichen Verlautbarungen<br />

ließen zu wenig erkennen, daß die Kirche ein ”Ort der Liebe Gottes” sein solle.<br />

Die Sprache der Liturgie wird in den Voten qualifiziert als unverständlich, lebensfremd, nicht<br />

zeitgemäß, überaltert, distanziert, formelmäßig und zu Leerformen erstarrt. Die männlich geprägte<br />

Sprache lasse Frauen und Männer leiden. Gewünscht wird eine kirchliche Sprache, die<br />

jede(r) versteht, die einfacher, klarer und praxisorientiert ist, die die ursprüngliche Wahrheit<br />

des Glaubens ausdrückt und den Glauben als frohmachende Weisung darstellt. Es soll eine<br />

Sprache sein, die im Dialog mit den Menschen den Glauben für heute entdecken hilft, eine<br />

moderne, lebendige Sprache, die Sprache unserer Zeit, lebensnah und praxisorientiert; eine<br />

Sprache, die vor allem auch von der Jugend verstanden wird. Gefordert wird weiter, die kirchliche<br />

Lehre zu vereinfachen und die Inhalte kirchlicher Lehre und kirchlicher Dokumente so<br />

aufzubereiten, daß auch die Laien sie verstehen können. Dabei sollten kirchliche Verlautbarungen<br />

auf einen Absolutheitsanspruch verzichten, als dienend erfahrbar und von Liebe und<br />

Vergebung getragen sein. Mehrfach und nachdrücklich wird eine frauengerechte Sprache in<br />

Verkündigung und Lehre gefordert, in der dem Weiblichen mehr Raum gegeben wird (z.B. Predigt<br />

von Frauen).<br />

Im Blick auf die Liturgie wird eine kritische Überprüfung liturgischer Sprachformen gefordert.<br />

Auch die liturgische Sprache sollte eine Sprache der Menschen von heute sein, mit ihren Fragen,<br />

Bedürfnissen und Erlebnissen. Sie solle das Selbstgefühl der Menschen von heute - auch<br />

der jungen - widerspiegeln. Die liturgische Sprache sollte modern, verständlich und schlicht<br />

sein, differenziert und sensibel, eine Sprache, die Verständigung zuläßt sowie Geschwisterlichkeit<br />

ausdrückt und fördert. Wiederum wird sehr deutlich eine frauengerechte Sprache<br />

gefordert, die z.B. den vielfältigen Ausschluß der Frauen (”Brüder”) aufhebt. Im Blick auf<br />

die Kirchenlieder wird häufig eine Anpassung an eine zeitgemäße Theologie gefordert (unverständliche<br />

Liedtexte sollten aussortiert werden). Einzelvoten wünschen: mehr moderne Texte<br />

in Gottesdienst; Zelebranten sollten mehr die Möglichkeit zur freien Formulierung nutzen; die<br />

Fürbitten sollten aktuelle Ereignisse mit einbeziehen; und schließlich wird auch einmal die<br />

bessere Pflege des Lateinischen als Gottesdienstsprache gewünscht.<br />

Wir fordern eine Kirchensprache, die jeder versteht, die nicht theoretisch theologisch<br />

ist, die praxisorientiert ist, die die ewigen Wahrheiten so offenlegt, wie sie ursprünglich<br />

gedacht waren. (G224-488-0)<br />

Der Glaube des einzelnen und der Gemeinschaft kann nur lebendig bleiben, wenn<br />

Inhalte und Formen nachvollziehbar sind und mit dem Leben zu tun haben. Wir brauchen<br />

eine Sprache und Ausdrucksformen, in denen der Glaube neu entdeckt werden<br />

kann. (G171-283-0)<br />

Große Probleme haben wir mit der ”Verständlichkeit” der Kirche. Wir gewinnen oft<br />

den Eindruck, daß die studierten und diplomierten Theologen die Sprache der einfachen<br />

Menschen weder verstehen noch sprechen und damit umgekehrt ihre Sprache<br />

auch für die einfachen Leute in der Kirche unverständlich ist. (VV-003-160)<br />

Die Verantwortlichen in Weltkirche und Bistum sollten in einer allgemein verständlichen<br />

Sprache, die auch von den jungen Menschen verstanden wird, unseren Glauben<br />

als frohmachende Lebensweisung und Vertiefung der Gewissensfähigkeit aufzeigen<br />

und nicht so sehr als einen Katalog von Verboten und Einengungen. So soll auch die<br />

Heilige Schrift und der Katechismus stärker verstanden werden. (G114-050-0)<br />

Überwiegend herrscht ... der Eindruck vor, daß die Kirche in der Öffentlichkeit keine<br />

gute Presse hat. Von den zahlreichen Äußerungen der Kirche werden offenbar nur<br />

wenige wahrgenommen. Es sind zumeist die Verlautbarungen der Amtskirche, die<br />

als sehr fragwürdig empfunden werden, weil sie zu wenig erkennen lassen, daß die<br />

”Kirche” ein Ort der Liebe Gottes sein sollte. (G142-190-0)<br />

Hinsichtlich der offiziellen Verlautbarungen der Kirchenleitung bittet die Gemeinde

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