Arbeitsergebnis - Florian Seiffert
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KAPITEL 2. SEELSORGE TUT NOT 9<br />
Seelsorge wird von vielen Votanten als personales Angebot verstanden, das nicht nur auf Kleriker<br />
oder hauptamtliche Seelsorger/innen fixiert ist. Vor allem in Zusammenhang mit Hausbesuchen<br />
und Besuchsdiensten wird von Aufbrüchen und z.T. auch Erfolgen einer ”Geh-Hin-<br />
Kirche” gesprochen, die für viele außenstehende Menschen den einzigen Kontakt mit Kirche<br />
überhaupt darstellen.<br />
Es stellte sich heraus, daß diese Besuchsdienste für sehr Vereinsamte von großem<br />
Wert sind. Berichtet wurde mehrfach von Menschen, die in ihrer Einsamkeit den Glauben<br />
verloren hatten und die dankbar waren, daß sie durch behutsames Hinführen<br />
den Weg zum Glauben wiederfanden. (VD-029-146)<br />
Wir erleben Ansätze einer ”Geh-Hin-Kirche” konkret in unserer Gemeinde: Pfarrbesuchsdienst,<br />
Pfarrbrief, wöchentliche Pfarrnachrichten, Krankenhausbesuchsdienst.<br />
(G114-005-0)<br />
Hausbesuche durch den Pastor, den Gemeindereferenten und einzelne Gemeindemitglieder<br />
erfolgen zu verschiedenen Anlässen. (G146-247-0; G146-244-0)<br />
Ansätze hierzu in unserer Gemeinde: Erstkommunion und Firmvorbereitung - Einladung<br />
zu Kinder-und Jugendgottesdiensten; Jugendarbeit; Altenbesuche; Besuche bei<br />
neu zugezogenen Christen; Betreuung; Einladung an nicht-regelmäßige Kirchenbesucher<br />
zu Kinder- und Jugendgottesdiensten; Aktivitäten (Außenstehende einladen!);<br />
Unterstützung der Eltern bei der religiösen Erziehung der Kinder; Voraussetzung: sich<br />
selbst intensiver mit dem Glauben auseinandersetzen, z.B. durch Bibelabende mit<br />
Sachkundigen, Glaubensstunden, ökumenischer Austausch, Gespräch über die Predigt,<br />
Gespräch über die Bewältigung von Lebensproblemen. (G343-741-0)<br />
Die Notwendigkeit einer ”missionarischen Seelsorge” wird gesehen und könnte sich<br />
auf folgenden Feldern verwirklichen lassen, was z.T. auch geschieht: Konsequente<br />
Hausbesuche bzw. Gespräche bei Trauerfällen, Taufen, Trauungen, Erstkommunion<br />
und Firmung; Zustellung des Gemeindebriefes, Bildung von Mutter- und Kindgruppen<br />
als offenes Angebot; Kontakt zu den Schulen, besonders aber zu den Schülern;<br />
Kontakt zu den im Stadtteil tätigen Gruppen; Kontakt zu den Ausländergruppierungen<br />
(25% Anteil); Nachbarschaftstreffen; Austritte; Krankenhausbesuche, Ökumene;<br />
Kindergarten. (G144-212-0)<br />
Während in diesen Ansätzen auch gelungene Formen ehrenamtlichen Engagements von Laien<br />
gesehen werden, finden sich nur sehr vereinzelt Vorstellungen, diesen Bereich Priestern<br />
vorzubehalten:<br />
In der heutigen säkularisierten Lebenssituation sind Hausbesuche der Priester besonders<br />
wünschenswert. Es ist nicht dasselbe, ob ein Laie oder ein Priester zu den<br />
Menschen kommt, wenn auch manchmal der Laie eine ”Brücke” bauen muß. (G112-<br />
027-0)<br />
Im Gespräch mit Betroffenen und Helfern zeigte sich, daß der Priester bei der monatlichen<br />
Hauskommunion bevorzugt wird, autorisierte Laien werden meistens abgelehnt,<br />
zusätzliche Hauskommunion von Laien ist meist nicht erwünscht. (G183-344-0)<br />
Bei der großen Sehnsucht nach Seelsorge und auf dem Hintergrund des Priestermangels verstehen<br />
viele Gläubige den Umgang der Kirchenleitung mit aus dem Dienst ausgeschiedenen<br />
Priestern nicht. Er wird als unmenschlich, unchristlich und kontraproduktiv bewertet.<br />
Es ist oft unwürdig, wie die Kirche mit Priestern umgeht, die geheiratet haben. Menschen,<br />
die sich oftmals Jahre und Jahrzehnte engagiert für den Glauben und die Kirche<br />
eingesetzt haben, werden von einem auf den anderen Tag rausgeworfen. (G228-<br />
535-0)<br />
Viele inzwischen verheiratete Priester wären in unseren Gemeinden wertvolle Mitarbeiter.<br />
Die derzeitige Praxis ächtet sie und verstößt unserer Ansicht nach auch gegen<br />
das Gebot der Liebe. (G214-427-0; G214-424-0)<br />
Zudem vermißten die Arbeitsgruppenmitglieder die laisierten Priester. Obwohl sie<br />
dringend ”vor Ort” gebraucht würden, werden sie ausgegrenzt. (G145-230-0)<br />
Aufgrund einer gesellschaftlich, aber auch innerkirchlich mitunter recht schwierigen