Arbeitsergebnis - Florian Seiffert
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KAPITEL 10. IM WANDEL: ”LEBENSWELTEN” 89<br />
Die Gemeinde besteht zu 80% aus Arbeitnehmern. Es ist naheliegend, daß Probleme<br />
wie Rationalisierung am Arbeitsplatz, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bei den Menschen<br />
Ängste verursachen. ...wie weit geht die Option für die Armen? Wie weit geht<br />
das soziale Engagement für die Menschen, die durch unsere Arbeitswelt in psychische<br />
und physische Not geraten? Die engagierten Christen in der Gemeinde und die<br />
Gottesdienstbesucher gehören vorwiegend der sogenannten Mittelschicht an. ... Wir<br />
sind auf der Suche nach Lösungen. Wir erwarten aber auch Impulse vom Bistum.<br />
(G214-414-0)<br />
Wenn wir den arbeitenden Menschen und seine Familie nicht umfassender ins Blickfeld<br />
rücken, werden wir als Kirche noch mehr an den Bedürfnissen der Menschen<br />
vorbei handeln. (VV-010-130)<br />
Seelsorger bringen in der Regel weder das Wissen noch das Interesse mit, sich mit<br />
dort entstehenden Problemen wie psychischer und physischer Druck, Arbeitslosigkeit<br />
etc. auseinanderzusetzen. (SB-142-B)<br />
Der Umbruch in der Arbeitswelt wirkt sich in allen Bereichen der Gesellschaft aus.<br />
Dadurch werden die Menschen zunehmend vor Probleme und Schwierigkeiten gestellt,<br />
mit deren Lösung sie alleingelassen, überfordert sind. (D-362)<br />
Die Ausbildung der Priester und der übrigen pastoralen Berufe muß auch die Belange<br />
der Arbeitswelt und die Inhalte der Kath. Soziallehre zum Inhalt haben. Ohne entsprechende<br />
Ausbildungsinhalte kann die Wirkkraft des Evangeliums sich nicht entfalten<br />
und können die Menschen nicht erreicht werden. (G314-718-0)<br />
Moniert wurde auch, daß kirchliche Dokumente der katholischen Soziallehre für einen<br />
Laien nur schwer verständlich sind. (G214-414-0)<br />
So geht allein durch sprachliche Barrieren oft der Kontakt zu den arbeitenden Menschen<br />
und ihren Familien verloren. (VV-003-160)<br />
Mögliche Lösungsansätze werden auf zwei Ebenen gesehen, einerseits innerkirchlich, anderereits<br />
im Beziehungsfeld Kirche und Gesellschaft. Im innerkirchlichen Raum sind den Votanten<br />
stärkeres Engagement und Unterstützung wichtig, z.B. durch Verstärkung des kirchlichen<br />
Beratungs- und Hilfsangebotes sowie durch Gewinnung, Qualifizierung und Förderung<br />
von Ehrenamtlichen in diesem Bereich. In der Ausbildung der Priester muß verstärkt auf<br />
die Arbeitswelt mit ihren sozialen Problemen eingegangen werden, sie soll zudem praxisorientierter<br />
erfolgen. Grundsätzlich müssen sich Gemeindeleitung und Gremien intensiver mit<br />
dem Problemfeld ”Arbeits- und Berufswelt” auseinandersetzen. Dies kann und muß auch im<br />
Gottesdienst seinen Niederschlag finden. Das muß dazu führen, daß Kirche verstärkt das Gespräch<br />
mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sucht und dabei insbesondere auf<br />
die politisch Verantwortlichen einwirkt.<br />
Es muß verstärkt von seiten der Caritas/Kirche Hilfe angeboten werden. Dazu halten<br />
wir einen Ausbau kirchlicher Beratungs- und Hilfsangebote für erforderlich und die<br />
Gewinnung qualifizierter ehrenamtlicher Mitarbeiter. (D-362)<br />
Zur Priesterausbildung sollte demnach zumindest ein längeres Praktikum an einem<br />
”durchschnittlichen” Arbeitsplatz gehören. Laien in den Gemeinden müssen befähigt<br />
werden, ihre eigenen Erfahrungen mit anderen zu teilen und z.B. durch Seminare zusätzliches<br />
Wissen zu erwerben, um anderen in Krisensituationen helfen zu können.<br />
Soll Kirche Kompetenz in diesem Bereich zurückgewinnen, wären kirchliche Verbände<br />
gut beraten, über ihre überregionale Arbeit hinaus die Probleme des einzelnen in<br />
der Gemeinde noch stärker in den Blick zu bekommen. (SB-142-B)<br />
Die Pfarrgemeindeleitungen und Gremien müssen sich stärker mit den Lebens-, Arbeitsund<br />
Arbeitslosenumständen aller Gemeindemitglieder auseinandersetzen und die gewonnenen<br />
Erkenntnisse in ihren Entscheidungen berücksichtigen. (G224-479-0)<br />
Es wird empfohlen, auch im Erzbistum Köln Arbeiterpriester auszubilden und einzusetzen.<br />
(G314-718-0)<br />
Die Kirche muß sich stärker als bisher die Themen der Arbeitswelt zu eigen machen.<br />
Der Mensch am Arbeitsplatz muß das Gefühl haben, die Kirche weiß um seine Sorgen<br />
am Arbeitsplatz. Verstärkte öffentliche Solidarisierung mit den Arbeitslosen. Nach<br />
dem Verlust des Arbeitsplatzes darf nicht auch die Menschenwürde verlorengehen.<br />
Die Kirche muß den Mißbrauch von Menschen in der Arbeitswelt stärker als bisher<br />
anprangern. Kinderarbeit und unwürdige Arbeitsbedingungen, z.B. für Frauen. Verfassen<br />
von Flugblättern und Stellungnahmen, die sich zu aktuellen Entwicklungen