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Arbeitsergebnis - Florian Seiffert

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KAPITEL 12. GLAUBWÜRDIGKEIT 108<br />

Christen in Sachen Sexualethik geführt wird, um die unterschiedlichen Standpunkte besser<br />

zu verdeutlichen und kennenzulernen, mit dem Ziel, Einstellungen zu ändern und zu überdenken.<br />

Das kirchliche Amt sollte im Rahmen der Diskussion ihrer Lehre dabei die Sorgen,<br />

Einwände und Erfahrungen der Gläubigen sehr ernst nehmen. Zu diesem Dialog gehört auch,<br />

daß die Werte der katholischen Sexualmoral in der Öffentlichkeit herausgestellt und für heutige<br />

Menschen erklärt werden und daß die kirchliche Lehre die Auseinandersetzung sucht mit<br />

zeitgemäßen, wissenschaftlichen Erkenntnissen. Während 16 Voten ausdrücklich wünschen,<br />

daß die Kirche die Gewissensentscheidung der Betroffenen im Bereich des Umgangs mit Sexualität<br />

generell respektiert, wünschen dies im Blick auf die Fragen der Empfängnisregelung<br />

24 Voten. Eindringlich wird die Kirche gebeten, ihre Position in Sachen Empfängnisregelung<br />

zu überdenken, mehrfach wird gefordert, die Position der Kirche zu verändern und z.B.<br />

die Trennung in künstliche und natürliche Empfängnisverhütung aufzugeben. Papst und Bischöfe<br />

sollten eine das ”Gesamtwohl” berücksichtigende Lehre verkündigen und helfen, die<br />

Gewissensentscheidung der Betroffenen zu entwickeln, zu fördern und zu schützen. Ausdrücklich<br />

wird in einzelnen Voten darauf hingewiesen, Empfängnisregelung und Abtreibung<br />

nicht auf eine Stufe zu stellen. Auch im Blick auf voreheliche Sexualität wird mehrfach gebeten,<br />

die kirchliche Position zu überdenken und die vielfältigen positiven Ausdrucksformen<br />

und Lebensformen sexuellen Verhaltens junger Menschen zu respektieren. Vor allem wird<br />

ein differenzierter Umgang mit jungen Paaren in nichtehelichen Lebensgemeinschaften gefordert:<br />

Man solle dabei die unterschiedlichen Situationen und Motive der jungen Menschen<br />

beachten, Toleranz üben gegen Paare in nichtehelichen Lebensgemeinschaften, die in einem<br />

ernsthaften Wachstumsprozeß ihrer Beziehung stehen, eine differenzierte Sicht der verschiedenen<br />

Stufen der Zärtlichkeit auch in nichtehelichen Beziehungen gewinnen und neue Wege<br />

der Integration nichtehelicher Lebensgemeinschaften in Kirche und Gemeinde suchen. Gerade<br />

im Bereich vorehelicher Sexualität wird mehrfach gefordert, daß Kirche im Dialog mit<br />

den jungen Menschen bleibt und Weggefährten und Gesprächspartner anbietet. Im Blick auf<br />

die homosexuellen Mitchristen bzw. gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften fordern 26<br />

Voten ausdrücklich eine Änderung der Haltung der Kirche und der Christen: Homosexuellen<br />

Christen sollen nicht diskriminiert werden. Sie sollen ihren Platz haben in der Kirche (11).<br />

Ein Votum wünscht die Möglichkeit einer Segnung homosexueller Paare.<br />

Es wird gewünscht, daß Kirche ihren Umgang mit homosexuellen Christen überprüft (8), eine<br />

offene innerkirchliche Diskussion zuläßt und Wege ihrer Integration sucht. Einige Voten fordern<br />

auch, homosexuelle Partnerschaften als Lebensform zu respektieren und homosexuelle<br />

Christen als kirchliche Mitarbeiter arbeitsrechtlich nicht zu diskriminieren.<br />

Die Katholische Kirche tut sich traditionell mit einem unbefangenen Verhältnis zur<br />

Sexualität schwer. Durch die überzogenen Forderungen zum Beispiel in Fragen der<br />

Empfängnisverhütung hat sie ihre Kompetenz in Fragen der Sexualität nun völlig verspielt.<br />

Sie wird selbst von guten Katholiken und großen Teilen der älteren Generation<br />

nicht mehr gehört. Dies ist um so bedauernswerter, da unsere heutige Gesellschaft<br />

eine Orientierung in Fragen der Sexualmoral dringend benötigt. Unser Wunsch wäre,<br />

daß auch die Leitungsebene der Kirche sich den drängenden Fragen der Menschen<br />

stellt und nicht auf menschenfernen Lehrentscheidungen beharrt. (G172-302-0)<br />

Die Kirche muß ihren Gliedern einen Freiraum einräumen, der einen selbstverantwortlichen<br />

Standpunkt ermöglicht. Sie muß Hilfen geben, diesen vor dem Gewissen<br />

zu verantwortenden Stundpunkt zu finden. Dies gilt besonders für die veränderte<br />

Sexualmoral bei Jugendlichen und Erwachsenen und auch für Menschen, die in anderen<br />

Lebensformen als der gültigen Ehe leben. (G223-470-0)<br />

Die offizielle Lehre unserer Kirche in Fragen von Liebe und Geschlechtlichkeit muß<br />

überprüft werden. Insbesondere denken wir an die Wertschätzung für Erotik und<br />

Sexualität, auch wenn sie nicht sofort im unmittelbaren Zusammenhang mit Elternschaft<br />

stehen; eine Neuorientierung der Lehre über verantwortete Elternschaft bzw.<br />

Empfängnisverhütung. (Die Unterscheidung von ”künstlichen” und ”natürlichen” Methoden<br />

scheint uns problematisch); eine differenzierte Sicht der verschiedenen Stufen<br />

der Zärtlichkeit auch in nichtehelichen Beziehungen. (G361-839-0)<br />

Wenn wir das Pastoralgespräch fortführen, sollte nach Ansicht unseres Pfarrgemeinderates<br />

auch die Sexualmoral der Kirche zu einem Thema gemacht werden, da die<br />

Orientierungslosigkeit der Gläubigen zunimmt. Die Werte, die in der katholischen Sexualmoral<br />

liegen, müßten entdeckt und auch in der Öffentlichkeit herausgestellt und<br />

noch mehr für heutige Ohren und Herzen erklärt werden. (G162-264-0)<br />

Wir wünschen uns eine klare Stellungnahme der Kirche zur Sexualität in der Ehe.

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